Lieber Leser,
die ProSiebenSat.1-Aktie ist im Zuge der Kürzung der Prognose für das klassische TV-Geschäft Ende August massiv eingebrochen. Seit diesem Kurseinbruch kann sich die Aktie zumindest gegen weiteren Abgaben behaupten. Doch wie steht es fundamental um den Medienkonzern?
Faktencheck:
Die Kapitalrenditen und die Margen des Konzerns sind seit einigen Jahren auf dem Rückzug. Dies zeigt, dass es für ProSiebenSat 1 zunehmend schwerer wird, das einst lukrative Geschäft auf diesem Niveau zu halten. Die Netto-Marge beträgt aktuell noch 10,6%. Die Verschuldung des Konzerns ist in den letzten Jahren massiv angestiegen. Der Konzern muss nun beweisen, dass dieses Geld sinnvoll eingesetzt wurde. Zwar sind die Umsätze und Gewinne in den letzten Jahren angestiegen, dennoch hat der Konzern einen massiven Wandel vor sich, denn das klassische TV-Geschäft wird mit großer Wahrscheinlichkeit durch die steigende Online-Konkurrenz bedrängt.
Bewertung:
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (auf Basis der Gewinne der letzten 12 Monate) beträgt aktuell noch 15,2. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis liegt aktuell bei 6,3. Damit ist die ProSiebenSat.1 Aktie im historischen Vergleich günstig bewertet.
Fazit:
ProSiebenSat.1 versucht durch diverse Zukäufe den Wandel zum Onlinemarkt zu vollziehen. Der Schuldenhebel ist bereits nahezu ausgeschöpft. Dies macht weitere Kapitalerhöhungen, wie zuletzt 2016, wahrscheinlich. Aufgrund der zahlreichen fundamentalen Herausforderungen bleibt die ProSiebenSat.1 Aktie etwas für spekulativere Anleger. Die nächsten Zahlen werden am 9. November erwartet.
Ein Beitrag von Christian Bauduin.