Michael Hasenstab, Leiter der Anleihesparte beim großen US-Fondshaus Franklin Templeton, kauft keine Staatstitel aus wichtigen Ländern wie USA oder Deutschland mehr. „Diese als sichere Orte angesehenen Anlagen erhalten nicht das Vermögen“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt (Dienstagausgabe) mit Blick auf die geringen Zinsniveaus bei höherer Inflation.
Hasenstab verwaltet den internationalen Rentenfonds von Franklin Templeton, mit 47 Milliarden Dollar Kapital der größte in Deutschland angebotene Investmentfonds. Er erwartet in den kommenden Jahren einen großen Schwenk der Anleger von Anleihen in Aktien. Außerdem rechnet er innerhalb des Bondbereichs mit einer Bewegung weg von Staatstiteln aus westlichen Ländern hin zu Depots mit internationaler Streuung der Papiere.
Nach den jüngsten Rückschlägen an den Anleihemärkten hat Hasenstab vor allem Titel aus Schwellenländern in lokaler Währung nachgekauft. „Schwellenländer sind die spannendste Region“, sagt er. Zu seinen Kernländern zählen Südkorea, Malaysia, Polen und Ungarn. In Europa hält er sich von Titeln aus den Peripherieländern Spanien, Italien und Griechenland fern. Allerdings besitzt er immer noch ein Zehntel der irischen Staatsanleihen. Irland hat sich seiner Meinung nach im Anschluss an die Finanzkrise gut entwickelt.