Im Haus von Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin Mitte fand ein Einbruch statt - trotz Polizeischutz. Besonders pikant: der Einbrecher fragte die Polizei-Wächter, ob er mal eben "reingehen" könne. - Behörden versuchten Tat zu verschweigen.
Ein Einbruch in das Haus von Bundeskanzlerin Angela Merkel beschäftigt noch immer die Polizei. Die Behörden versuchten die Tat bis zu letzt zu verschweigen - offenbar, weil es ihnen peinlich war. Denn die Bewachung des Merkel-Hauses kostet immerhin Millionen. Ständig stehen Polizisten vor dem Anwesen und beobachten angeblich jeden Schritt und Tritt der Passanten.
Passiert ist der Einbruch vor rund zwei Jahren. Polizeiangaben zufolge fragte der Täter die wachenden Beamten, ob er mal eben in das Haus gehen könne, um Freunde zu besuchen. Diese ließen ihn gewähren. Einmal drinnen, verschaffte sich der Täter mit einem falschen Schlüssel Zugang zur Nachbar-Wohnung von Merkel.
Er stahl 6500 Euro, Autoschlüssel und eine kostbare Herrenuhr. Anschließend verschwand er wieder, ohne dass den Polizisten am Eingang etwas auffiel. Beim Vorbeigehen grüßte er die wachhabenden Beamten sogar noch und verabschiedete sich von ihnen. Anschließend fuhr er mit dem gestohlenen Wagen unbehelligt davon.
Der Täter konnte erst später gefasst werden, nachdem er auch noch andere Wohnungen aufgebrochen hatte. Jetzt sitzt er in Berlin in U-Haft und der Prozess wird bald eröffnet.
Die Berliner Polizei bestätigte den Einbruch erst auf wiederholte Nachfrage der B.Z. Der Innensenat wollte sich nicht zu der Frage äußern, ob die Kontrollen vor dem Merkel-Haus ausreichen würden oder verstärkt werden müssten. Und die Frage, wie der Einbruch gelingen konnte, ist offenbar auch noch nicht vollständig beantwortet.