Wie zu erwarten zeigen erste Auswertungen der MH17-Blackbox angeblich keine wichtigen Hinweise auf die Absturzursache. Eine vorläufige Analyse des Stimmenrekorders ergab „nichts Ungewöhnliches“ an Bord kurz vor dem Absturz.
Via Ria Novosti
Eine vorläufige Analyse des Stimmenrekorders der malaysischen Boeing 777, die im Juli über der Ostukraine vermutlich abgeschossen worden war, hat einem Zeitungsbericht zufolge „nichts Ungewöhnliches“ an Bord kurz vor dem Absturz ergeben.
Den Ermittlern sei es gelungen, den Dialog des Piloten mit dem Tower wiederherzustellen, teilte ein informierter Sprecher aus den Ermittlungskreisen der Zeitung New Straits Times mit. „Es wurden bislang keine Hinweise darauf gefunden, dass die Piloten etwas Ungewöhnliches gesehen oder gespürt haben.“ „Die Stimme, die als letzte spricht, gehörte nicht dem Piloten.“
Zuvor hatte die ukrainische Regierung berichtet, eine erste Auswertung des Flugdatenschreibers habe ergeben, dass der Absturz der Verkehrsmaschine der Malaysian Airlines durch einen „Druckabfall in Verbindung mit einer starken Explosion“ verursacht worden sei, was auf einen Abschuss mit einer Rakete schließen lassen könnte. Der Informant von New Straits Times bezeichnete diese Angaben als „nicht bestätigt“. Die ersten offiziellen Ergebnisse sollen ihm zufolge in der nächsten Woche veröffentlicht werden.
Die Boeing mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli aus bisher ungeklärter Ursache im umkämpften ostukrainischen Gebiet Donezk abgestürzt. Alle 298 Insassen der Verkehrsmaschine, die von Amsterdam nach Malaysia unterwegs war, kamen ums Leben. In der Region liefern sich die ukrainische Armee und bewaffnete Regierungsgegner seit Monaten heftige Gefechte. Die Regierung in Kiew und die Milizen werfen sich gegenseitig vor, den Jet abgeschossen zu haben.
Am 21. Juli veröffentlichte der russische Generalstab seine Radardaten. Daraus geht unter anderem hervor, dass ein ukrainischer Kampfjet kurz vor der Katastrophe unweit von der malaysischen Verkehrsmaschine geflogen war und dass das ukrainische Militär am Absturztag deutlich mehr Radare als gewöhnlich betrieben hat. Satellitenaufnahmen zeigen zudem Buk-Batterien in der Region. Der Generalstab übergab das gesammelte Material an die internationalen Ermittler und rief die USA auf, ebenfalls ihre Satellitenaufnahmen und andere Angaben offenzulegen.