Weltgesundheitsorganisation (WHO): Anfang Januar 2015 können die ersten Impfstoff-Chargen gegen Ebola in Westafrika verteilt werden. Bis dahin muss der Stoff noch getestet werden (Schnelltest). Auch in Deutschland werden derzeit Mutige gesucht, die sich das Zeug in den Körper spritzen lassen.
Schon im Januar sollen große Impfaktionen in Westafrika gestartet werden. Bis dahin müssen die Vakzine jedoch noch getestet werden. Welche Nebenwirkungen sie haben oder ob sie überhaupt helfen, ist noch nicht sicher.
Wie die stellvertretende WHO-Generalsekretärin Marie-Paule Kieny in einer Pressekonferenz am Mittewoch erklärte, gebe es derzeit zwei Kandidaten für eine Impfung, die als erfolgsversprechend gelten:
- Eine Vakzine, entwickelt von der Firma GlaxoSmithKline (GSK), namens cAd3-EBO
- Eine Vakzine, entwickelt vom kanadischen Gesundheitsministerium und lizenziert durch die US-Firma NewLink Genetics Corp, namens VSV-EBOV
Beide Impfstoffe bestehen im Prinzip aus harmlosen Viren, die genetisch verändert wurden, sodass sie ein bestimmtes Protein des Ebolavirus produzieren. Sie regen das Immunsystem an, Antikörper gegen dieses Protein herzustellen. Beide Vakzine sollen jetzt in klinischen Studien an freiwilligen Probanden getestet werden.
Kieny zufolge soll Ende Oktober in Lausanne eine größere klinische Phase-I-Studie mit cAd3-EBO beginnen. Kleinere Studien damit sind in Großbritannien, USA und Mali bereits gestartet. Der VSV-Impfstoff soll in Kürze in den afrikanischen Ländern Gabun und Kenia sowie in Genf und Hamburg in einer Phase-I-Studie an Freiwilligen getestet werden. In den USA waren zuvor ebenfalls bereits zwei kleine Studien dazu angelaufen. 800 Ampullen des GSK-Impfstoffs lagern derzeit bei minus 80 Grad Celsius im Genfer Universitätshospital, von dort aus sollen sie an die beteiligten Einrichtungen verteilt werden.
In Hamburg wird die Studie federführend von Marylyn Addo betreut. Die Professorin ist Leiterin der Sektion Tropenmedizin des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI), jenem Bundesinstitut, das Genehmigungen für die Erprobung von Impfstoffen erteilt, sagte im "Hamburger Abendblatt", es würden etwa 20 bis 30 gesunde erwachsene Personen an der dieser Studie teilnehmen.