In den USA droht der Wahlkampf tatsächlich spannend zu werden: Donald Trump triumphiert mit Politcal Incorrectness und Hillary Clinton mit ihren Lügen.
Von Michael Mross
Die Überschrift wurde extra gewählt, damit der Artikel mehr Leser gewinnt. Ich weiß doch, dass man so was nicht fragen darf. Wie vieles anderes auch in unserer bunten Republik. Die Meinungsfreiheit hört bekanntlich jenseits der linksgrünen Hemisphäre auf. Danach kommt nur noch Nazi.
Donald Trump. Böse. Böööööse. Furchtbar. Trump ist das rote Tuch bei SPIEGEL. Kein Tag, ohne dass sich die Zeilenschinder an dem Typen wundreiben. Als wenn es bisher noch niemand kapiert hat und es immer noch irgendwelcher Beweise beim SPIEGEL-Klientel bedürfte, dass Trump einfach böse ist. Böööööse. Und doof.
Verwunderlich nur, dass der Mann das Zeug hat, demnächst US-Präsident zu werden. Die Zeichen sprechen jedenfalls dafür.
Warum? Weil die Leute keinen Bock mehr haben auf Political Correctness. Nicht nur in den USA. Auch in Deutschland.
Und was hat Trump nicht schon alles Böses gesagt. Wir wollen es hier nicht noch mal durch den Kakao ziehen. Eines ist jedoch klar: auch in linksgrünen Redaktionsstuben wird man schon mal darüber gelächelt haben - natürlich nur hinter vorgehaltener Hand. Wie kann man nur? Da hau'n wir jetzt mal drauf!
Nutzt aber nix. Auch der 1000endste Artikel zu Trump ist sinnlos. Genau so wie gegen die böse AfD. Letztlich nur Reklame für beide. Haben die SPIEGEL-Autoren nur noch nicht erkannt.
Auch nicht erkannt haben die Schreiberlinge, dass sich niemand mehr dafür interessiert, was sie schreiben. Es mag zwar teuer gedruckt oder billig im Internet veröffentlich werden - bleibt aber ohne Wirkung. Im Gegenteil: Je mehr sie stänkern, desto höher steigen die Werte bei der AfD. Was sie zu Trump schreiben, interessiert eh keinen.
Interessant ist doch in diesem Zusammenhang einzig eine Frage: wieso kommt jemand wie Trump eigentlich zu einer solchen Popularität? Ist die Welt plötzlich Nazi? - Aber eine Analyse dieser Frage sucht man bei SPIEGEL & Co. bisher vergeblich.
Krampfhaft wird versucht, Hillary Clinton als Heilsfigur in den USA aufzubauen. Wie sich die Frau allerdings in der US-Administration hochgeschleimt hat, darüber liest man in deutschen Medien wenig. Doch jetzt soll ausgerechnet sie die Welt vor dem Bösen bewahren.
Problem nur: immer, wenn Hillary Clinton den Mund aufmacht, kommt eine Lüge heraus. Da passt es gut, dass ausgerechnet der Spiegel die Profi-Lügnerin als Heilsbringerin präsentiert. Verheißungsvoll trommelt SPON:
Sie muss Amerika, ja die ganze Welt vor diesem Mann bewahren.
Ob das gelingt? Bei dieser Frau?
Hillary Clinton wäre eine hochinteressantere Probandin für Studenten der Pseudologie (das krankhafte, häufig durch ein Bedürfnis nach Geltung und Anerkennung motivierte Verlangen eines Menschen zu lügen), urteilt Joachim Steinhöfel in seinem Werk: "Lügen lernen mit Hillary".
Schon 1996 stellte die „New York Times“ fest, Amerikaner aller politischen Überzeugungen seien zu der traurigen Erkenntnis gelangt, die – damalige – First Lady sei eine „geborene Lügnerin“ (NYT, 08.01.1996, „Blizzard of Lies“).
Als Junior-Spekulantin in Arkansas (ihr Mann war dort Gouverneur) machte sie mit einem Warentermingeschäft einen Profit von 10.000%. Sie erklärte diesen ungewöhnlichen Erfolg nicht mit politischer Korruption, sondern damit, sie habe das „Wall Street Journal“ gelesen. Ein Beobachter sagte damals, das sei vergleichbar mit einer Autofahrt nach Hawaii.
2008 prahlte Clinton damit, bei einer Landung in Bosnien unter Beschuss von Scharfschützen geraten und in Deckung gelaufen zu sein. Beides war frei erfunden.
Hillary gab auch zum Besten, ihre Tochter sei am 11. September 2001 um das World Trade Center gejoggt. Was sie nicht tat.
Als Clinton Sir Edmund Hillary traf, ließ sie ihn wissen, ihre Mutter habe sie aus Bewunderung für dessen Erstbesteigung des Mt. Everest Hillary genannt. Zu dumm, dass die Erstbesteigung erst gelang, als die kleine Hillary schon fünf Jahre alt war.
Trump oder Clinton? Der US-Wahlkampf bleibt spannend.