von Karl Markus Faber
Mit dem Merkelschen Credo „Es gibt keine Euro-Krise“ und den Rettungsschirmen konnte die europäische Finanzelite Zeit gewinnen, um die Weichen gesetzlich so zu gestalten, dass der Durchschnittsbürger hinsichtlich seiner Altersvorsorge, Ersparnisse und des Vermögens der Enteignung entgegen sieht, während die Profiteuere gerettet durch den Empfang von Steuergeldern aus der Krise hervorgehen. Sie konnten große Sachvermögen und privatisierte Infrastruktur erwerben und stehen glänzend da, während sie in Griechenland die Menschen bis zu bitterster Armut geführt haben. Und wir folgen dieser Entwicklung.
Mich wundert immer, dass die deutsche Linke auf die Sozialphraseologie hereingefallen ist, mit der diese Umverteilungspolitik von unten nach oben verkauft wird. Ihre Organisatoren stehen als Globalisten selbstverständlich auch hinter „no boarders, no nations“, da die Auflösung der Souveränität der Länder die Aneignung staatlicher Infrastruktur erleichtert.
Unsere Qualitätsmedien, vor allem ARD und ZDF haben seit Beginn des Euro Propaganda für diese Währung gemacht. Jedes positive, noch so unsinnige Statement der Politik wurde kritiklos und ohne Prüfung mit gleichlautenden Expertisen und Kommentaren unterfüttert und dies in die Gehirne der Merkel-Versteher und Dschungelkamp-Gucker geblasen. Um sie in der gefühlten Komfortzone zu halten.
Doch mittlerweile bereiten die gleichgeschalteten Medien die Bürger auf die Enteignung vor. Gleichschaltung bei uns? Das kann man sich leicht anschauen, wenn man in die bekannte Suchmaschine „Das Endspiel um den Euro“ in Anführungszeichen eingibt und genau dieses Wording über tausend Mal in den dann angezeigten Titeln der bekannten Qualitätsmedien wiederfindet. Mit Nuancen wie etwa „das Endspiel um den Euro hat begonnen“ und „das Endspiel um den Euro hat längst begonnen“.
Noch hallt die vom SWR 2001 verbreitete Propaganda des Bundesbank-Präsidenten-Welteke im Ohr „Der Euro ist so stabil wie die D-Mark“. Im gleichen Jahr titelte das ZDF: „WISO-Thema: Keine Panikmache - Der Euro bleibt stabil“. Als Bürger dritter Klasse hatten wir nicht über die Einführung des Euro noch über die Zwangsgebühr für die Medienanstalten zu befinden, sondern das Gesendete zu glauben und den Mund zu halten. Nun hat der Euro etwa 40 Prozent gegenüber dem Dollar verloren und man postuliert das Endspiel. Die heutige Entwicklung des Euro haben die Kritiker (und Verschwörungstheoretiker), die den Gleichklang der Qualitätsmedien nicht stören sollten und deshalb bei ARD und ZDF nicht zur Ausstrahlung vorgesehen waren, bereits bei der Einführung hervorgesagt.
Was können Kleinstanleger heute tun, um der Enteignung zumindest teilweise zu entgehen oder sie zu erschweren. Maßnahmen, die auch für den Durchschnittsbürger machbar sind. Meine Tips sind:
1. Aufnahme neuer Schulden vermeiden und bestehende Schulden und Zahlungsverpflichtungen möglichst begleichen.
2. Kündigung und Beendigung von regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen, die nicht unbedingt notwendig sind.
3. Investition in Sachwerte, die zu zukünftigen niedrigeren Lebenshaltungskosten, mehr persönlicher Sicherheit oder Verbesserung der Gesundheit führen.
4. Erhöhung des Bargeldes „unter der Matraze“, Anschaffung geeigneter Tauschware als Ersatz für Bargeld
5. Umtausch von Sparguthaben in stabile Nicht-Euro-Währungen und Gold
6. Anschaffung von Immobilien und Aktien, soweit das Risiko des Euro-Crashs nicht schon zu hoch eingepreist ist.
Die ersten drei Maßnahmen zielen auf die Reduzierung von zukünftigen laufenden Belastungen ab, die in der Krise fortbestehen aber bei reduzierter Leistungsfähigkeit nur schwierig erfüllt werden können. Dies wird durch den Abbau von Sparguthaben finanziert, der dann auch nicht für die Bail-In-Raubzüge zur Verfügung steht. Praxisbeispiele wären z.B. der Austausch von alten Energiefressern im Haushalt oder das konsequente Ausnutzen von Sondertilgungen bei einem Immokredit oder die Kündigung von Mitgliedschaften, die nicht mehr wahrgenommen werden.
Die vierte Maßnahme ist zum Erhalt der Zahlungsfähigkeit in der Übergangsphase zwischen Banken-Run und Zerfall des Euro gedacht. Derzeit können im EU-Land Griechenland nur 60 Euro pro Tag abgehoben werden und es besteht eine strafbewehrte Anmeldepflicht von Matrazengeld. In Deutschland stehen wir vor Einführung einer strafbewehrten Bargeldbeschränkung. Zu beachten ist, das Bargeld durch die integrierten RFID-Chips bis hin zu den neuen 20 Euro-Scheinen überwacht und wahrscheinlich durch Spezialgeräte geortet werden kann, da die Reichweite einer Near-Field-Communication natürlich mit geeigneter Technik verlängertwerden kann.
Der Umtausch in stabile Nicht-Euro-Währungen und Gold dient zur Vermögenssicherung, hat neben diesem Vorteil aber auch Nachteile wie den schwierigen Verkauf von Gold, wenn dies im Notfall zum Lebensunterhalt eingesetzt werden muß. In Kombination mit der Bargeldbeschränkung und Bargeldverbot ist auch ein anonymer Goldan- und verkauf kaum möglich, so dass dann auch Anmeldepflichten, Beschränkungen und Verbote leicht durchgesetzt werden können.
Die Investition in Immobilien und Aktien ist derzeit problematisch, da die hohen Kurse und explodierenden Preise für alte Häuser in Ballungszentren nicht durch wirtschaftliche Entwicklungen, sondern durch die Nachfrage nach eurounabhängigen Sachwerten entstanden sind. Nur bei Sonderentwicklungen nach unten lohnt sich der Kauf von Aktien. In Mondpreisen von über 33 Jahresmieten bei sanierten Altbauwohnungen in deutschen Großstädten wie Frankfurt ist die Krise eingepreist und diese Objekte sind keine „Kapitalanlage“, sondern Angebote zur Kapitalvernichtung. Denn die Blase am Immobilienmarkt kann nicht nur durch steigende Zinsen sondern auch durch mangelnde Vermietbarkeit auf Grund wirtschaftlicher Verwerfungen und regionaler Arbeitslosigkeit platzen. Nur für Anleger mit außerordentlich hohem Einkommen, die solche Objekte gut abschreiben können, sollten bei solchen Objekten zugreifen.
Unlösbar ist derzeit der Aufbau einer funktionierenden privaten Altersvorsorge, da Mondpreise bei den Aktien und Minuszinsen bei den festverzinslichen Wertpapieren vorliegen. Dieses Problem kann auch kein Fondmanager wegzaubern, obwohl immer so getan wird. Dabei werden Einzelerfolge von fondgebundenen Anlagen groß in Szene gesetzt und mystifiziert, über Misserfolge und Fondschließungen gibt es dagegen keine großen Nachrichten. Bei festverzinslichen Anlagen stehen die Probleme Euro-Entwertung und eines möglichen Euro-Zerfalls bei lange in der Zukunft vorgesehenen Auszahlungen an.
Auch der Neuerwerb von Immobilien hilft nicht bei der Altersvorsorge: Gebühren, Abgaben und Steuern sowie Mondpreise in den Ballungszentren und die Zunahme prekärer Beschäftigungsverhältnisse führen dazu, das der Erwerb von Immobilien für Durchschnittsbürger zu einem Projekt mit hohem Risiko geworden ist. Bei einer Krise ist das Haus weg, aber die Restschuld bleibt. Letztlich zahlen die Schuldner bei der „Bankenrettung“ durch die Steuergelder noch obendrauf mit. Und es sind auch bei niedrigen Zinsen Verluste möglich wie nach der Schließung von bedeutenden Unternehmen in Ballungszentren, die auf Mieten und den Wiederverkaufswert Einfluß haben.
Deswegen bleiben nur die oben genannten Leitsätze, die eine Hilfestellung für Kleinanleger sein können, einen Teil der Probleme abzufedern.