Oettinger hält Euro-Bonds für möglich und warnt Bundesregierung vor striktem Nein. „Eurobonds sind eine Frage des Timings. Ich rate allen Beteiligten, sich nicht grundsätzlich dagegen zu positionieren“.
Der deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger hat die Bundesregierung davor gewarnt, Euro-Bonds definitiv auszuschließen. „Eurobonds sind eine Frage des Timings. Ich rate allen Beteiligten, sich nicht grundsätzlich dagegen zu positionieren“, sagte Oettinger dem Handelsblatt (Mittwochsausgabe).
Wie Oettinger dem Handelsblatt weiter sagte, dürfe Deutschland seinen Zinsvorteil an den Finanzmärkten nicht völlig verlieren, wenn Eurobonds eingeführt werden. „Sofern in der Zukunft Eurobonds eingeführt werden, sollte man auch über einen internen Zinsausgleich sprechen. Das bedeutet: Triple A-Länder wie Deutschland könnten etwas weniger Zinsen für ihre Staatsfinanzierung zahlen, die anderen etwas mehr. Dies müsste man intern regeln, da Eurobonds nach außen am Markt einen Zins tragen, der für alle Mitgliedstaaten gleich ist“.
Frankreichs neuer Präsident Francois Hollande will beim EU-Gipfel am morgigen Mittwoch das Thema Euro-Bonds zur Sprache bringen. Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt europäische Staatsanleihen weiterhin strikt ab.