Die designierte Fed-Vorsitzende Yellen hat bei ihrer Anhörung vor dem US-Senat bekräftigt, dass eine Rückführung der Fed-Anleihekäufe erst bei einer deutlichen Erholung der US-Wirtschaft auf der Agenda steht. Das könnte bullish sein für Gold und Silber.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis handelt bei 1.282 USD je Feinunze und kann seine seit Mitte der Woche verzeichneten Gewinne größtenteils verteidigen. Die designierte Fed-Vorsitzende Yellen hat bei ihrer Anhörung vor dem US-Senat bekräftigt, dass eine Rückführung der Fed-Anleihekäufe erst bei einer deutlichen Erholung der US-Wirtschaft auf der Agenda steht.
Marktteilnehmer, welche nach den robusten US-Arbeitsmarktdaten vergangenen Freitag in Erwartung eines vorzeitigen Ausstiegs aus der ultra-lockeren US-Geldpolitik auf einen fallenden Goldpreis gesetzt hatten, müssen diese Positionen schließen. Dies gibt dem Goldpreis vorübergehend Auftrieb. Eine nachhaltige Aufwärtsbewegung kann hieraus aber nur entstehen, wenn auch die ETF-Investoren wieder in den Goldmarkt zurückkehren. Dies scheint derzeit noch nicht der Fall zu sein.
Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs verzeichneten gestern erneut Abflüsse von 2,3 Tonnen. Seit Wochenbeginn belaufen sich die Abflüsse auf 5,5 Tonnen, nachdem in der Vorwoche leichte Zuflüsse zu beobachten waren. Laut der gestern von der US-Börsenaufsicht SEC veröffentlichten Pflichtmitteilungen haben die berichtspflichtigen institutionellen Großanleger im dritten Quartal Anteile von umgerechnet 1,376 Mio. Unzen (42,8 Tonnen) am weltgrößten Gold-ETF, SPDR Gold Trust, verkauft. Dies entsprach 67% der Abflüsse aus dem SPDR Gold Trust im dritten Quartal.
Größte Verkäufer waren die Großbanken Goldman Sachs, JP Morgan und Deutsche Bank. Der größte Einzeleigner, der Hedgefonds von John Paulson, hat dagegen keine weiteren Anteile verkauft. Größter Käufer war der Hedgefonds CTC LLC, der seine Bestände in den beiden vorhergehenden Quartalen deutlich reduziert hatte.