Deutschland droht eine Rüge aus Brüssel wegen der geplanten Rente ab 63 - selbst gönnen sich die EU-Bonzen allerdings eine Luxusrente ab 61 Jahren und viele EU-Beamte scheiden noch früher als dem "Arbeitsleben".
Deutschland droht wegen des Rentenpakets im Juni eine offizielle Rüge aus Brüssel. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS unter Berufung auf hochrangige EU-Beamte berichtet, wird die EU-Kommission der Bundesregierung im Rahmen ihrer länderspezifischen „Empfehlung“ eine baldige Korrektur oder einen Ausgleich der neuen Rentenleistungen nahelegen.
Hintergrund für die offizielle Kritik ist der Euro-Plus-Pakt, den insbesondere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durchgesetzt hatte. Darin wird unter anderem eine langfristige Tragfähigkeit der Rentensysteme verlangt. Ein Brüsseler Spitzenbeamter sagte FOCUS, die neuen Anreize, bereits mit 63 Jahren ohne Abschläge in Rente zu gehen, seien ein glatter Verstoß gegen die im Pakt verankerte „Anpassung des Rentensystems an die nationale demografische Situation“. Die Euro-Länder hätten sich zur „Angleichung des tatsächlichen Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung“ sowie zur „Begrenzung von Vorruhestandsregelungen“ verpflichtet. Stattdessen müsse Deutschland die gezielten „Anreize für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer“ verbessern.
Bericht: EU-Beamte Spitzengehälter, kaum Steuern, Rente ab 61