Metallpreise steigen trotz oder aufgrund enttäuschender China-Zahlen und starkem Euro. DAX: Stimmung schlecht, Commerzbank im Plus.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis ist gestern um knapp 1% gestiegen und nähert sich damit der psychologisch wichtigen Marke von 1.200 USD je Feinunze. Ein schwächerer US-Dollar und fallende Aktienmärkte gaben Gold Rückenwind. Dem standen steigende Anleiherenditen gegenüber, wobei letztere in der Nacht deutlich zurückgingen und damit ihren gestrigen Anstieg größtenteils wieder rückgängig machten. Die Marke von 1.200 USD dürfte kurzfristig ein schwer zu überwindendes Hindernis darstellen.
Wir rechnen mit einem nachhaltigen Überschreiten erst im Herbst. Durch den früher und stärker als erwarteten Anstieg der Ölpreise dürften die Deflationssorgen aus dem Markt weichen, was sich positiv auf den Goldpreis auswirken dürfte, sobald die Korrektur an den Rentenmärkten abgeschlossen ist. Die zuletzt schwächeren US-Konjunkturdaten machen zudem eine Zinserhöhung der Fed schon im Juni unwahrscheinlich.
Wir sehen daher Gold in der zweiten Jahreshälfte gut unterstützt und rechnen ab dem vierten Quartal mit einem Preisanstieg. Silber steigt am Morgen im Schlepptau von Gold auf 16,7 USD je Feinunze. Wir hatten gestern darauf hingewiesen, dass sich der Silbermarkt in diesem Jahr ausgehend von einer stärkeren physischen Nachfrage und einem fallenden Angebot einengen dürfte. Für deutlich höhere Silberpreise ist aber eine anziehende Investmentnachfrage erforderlich. Diese zeigt sich gemessen an den ETFs und den US-Münzabsätzen derzeit eher verhalten.
Börsen:
Der Ausverkauf an den Rentenmärkten geht weiter - Bundfuture am Mittwoch wieder mit starken Verlusten. Die anfänglichen Gewinne im DAX konnten nicht gehalten werden. Der Markt sei angeschlagen, hieß es an der Börse. Weitere Kursverluste seien zu befürchten.
Als einer der wenigen Gewinner konnte sich Commerzbank behaupten. Hier sollen angeblich charttechnische Gründe eine Rolle spielen. Das Papier habe weiteres Potential nach oben, hieß es bei einigen Beobachtern. Der größte Verlierer war auch heute wieder die Deutsche Post. Hier glaubt man nach den Zahlen nicht an weitere Kursphantasie.