Unwidersprochen fordert Peter Bofinger, Mitglied der sogenannten "Fünf Weisen" im SPIEGEL die Abschaffung des Bargelds. Die übliche Begründung: Schwarzgeld, Schwarzarbeit, Drogen. Bofinger will das Bargeldverbot auf die G-7 Agenda bringen. - Bargeldverbot: eine Horrorvision.
Von Michael Mross
Bargeld ist gedruckte Freiheit. Aber wahrscheinlich nicht mehr lange. Ausgerechnet Wirtschaftsprofessor Peter Bofinger fordert die Abschaffung von Bargeld. Bofinger lehrt Volkswirtschaft in Würzburg und ist Mitglied des Sachverständigenrats der Regierung, den sogenannten "Fünf Weisen". Im "SPIEGEL" darf er unwidersprochen sagen: "Bargeld ist ein Anachronismus".
Bofinger im SPIEGEL (print):
"Denken Sie nur daran, wie viel Zeit verloren geht, wenn die Leute an der Ladenkasse nach Kleingeld suchen."
Ja, das sind noch echte Probleme. Aber der Mann wäre kein Wirtschaftsprofessor, wenn er nicht noch weiter denken könnte. Denn, so Bofinger: "Zusätzliche Zeit ist nicht der größte Gewinn bei der Abschaffung des Bargelds". Mit Blick auf 500 Euro-Noten schlussfolgert der Professor nämlich messerscharf:
"Damit wickeln lichtscheue Gestalten ihre Geschäfte ab."
So so. 500-Euro-Besitzer unter Generalverdacht. So einfach ist die Welt des Wirtschaftsprofessors. Seine These: Eine Welt ohne Bargeld ist eine bessere. Es gibt keine Schwarzarbeit mehr und der Drogenmarkt würde ebenfalls ausgetrocknet. Die alte Leier also.
Und dann noch das: Die Notenbanken könnten ihre Geldpolitik besser durchsetzen.
"Gibt es kein Bargeld mehr, entfällt die Nullzinsgrenze" und Minuszinsen steht nichts mehr im Wege.
Das also ist die schöne neue bargeldlose Welt von Prof. Bofinger: Der Bürger als Sklave, der Geldpolitik hilflos ausgeliefert. Ohne Bargeld kann man die Untertanen erst richtig schröpfen.
Servile Journaille
Ist es schon ein Skandal, dass der "Weise" Wirtschaftsprofessor so etwas sagt und sogar fordert, das Thema auf die G-7 Agenda zu bringen, so wird dieser Skandal noch übertrumpft von der Tatsache, dass der SPIEGEL-Büttel, der das Interview durchführte, keine einzige kritische Frage stellte. Ein ungeheurer Vorgang.
Mit Journalismus hat das nichts mehr zu tun. Der SPIEGEL als mediale Plattform, um eine bargeldlose Diktatur einzuführen? Das einzige Problem, dass der SPIEGEL-Abfrager sieht: Der Staat müsste auf die Gewinne aus der Münzproduktion verzichten.
Ist das wirklich alles? Hat sich der Lohnlügenschreiber eigentlich mal Gedanken gemacht, was die Abschaffung des Bargelds wirklich bedeutet? Oder ist der SPIEGEL nur ein kniefälliges Publikationsorgan finsterer Kräfte, welche den Weg für den bargeldlosen Schnüffelstaat ebenen wollen?
Davon muss wohl ausgegangen werden.
Eine Abschaffung des Bargelds ist nichts anderes als die Einführung der totalen Überwachungsdiktatur. Per Knopfdruck können sich dann die Finanzhäscher des Staates einen lückenlosen Überblick über die Untertanen verschaffen. Bis zum letzten Pfennig.
Ohne Bargeld verliert jeder Bürger seine Souveränität. Per Knopfdruck kann man missliebige Menschen aus dem Verkehr ziehen, in dem man Kreditkarte oder Chip sperrt. Der Traum eines jeden Tyrannen.
Ist das auch der Traum von Prof. Bofinger?
Die bargeldlose Gesellschaft ist eine Horrorvision. Sie ist Ausdruck eines komplett außer Kontrolle geratenen Machtanspruchs der Politik- und Finanzklasse. Bargeld und dessen Haltung sind ein essentieller Teil der individuellen Freiheit.
Doch die Tage dieser Freiheit sind gezählt. Skandinavien ist der Vorreiter. Schweden, die dänische Regierung will ebenfalls Bargeld abschaffen. Ein grauenvolle Vision braut sich hier zusammen. Und es ist völlig unverständlich, dass die Massenmedien das kommende Bargeldverbot auch noch kritiklos orchestrieren.
Geld ist Freiheit, gerade weil es intransparent ist. Diese Eigenschaft des Geldes als potenziell "kriminell" einzustufen, ist der Anfang vom Ende. Wenn demnächst nur noch mit Karte bezahlt werden darf und die Behörden jeden Kauf von A-Z per Knopfdruck kontrollieren können, beginnt ein neues faschistisches Überwachungszeitalter in einer Dimension, welche sogar die Vision Orwells sprengt.
Bofinger mag zwar nicht der Hellste sein, doch die Konsequenzen eines Bargeldverbots dürfte er kennen. Die Abschaffung von Bargeld ist ein staatsterroristischer Eingriff in die Freiheitsrechte eines jeden Menschen.
Bleibt zu hoffen, dass er und die servile Journaille dafür eines Tages zur Rechenschaft gezogen wird.