So richtig es ist, die FIFA auszumisten und den Korruptionssumpf trockenzulegen: Die Hauptrichtung der Aktion zielt offenbar gegen Russland. SPD und Grüne plädieren für eine Neuvergabe der Fußball-Weltmeisterschaft Austragungsorte.
Der SPD-Bundesvize Ralf Stegner und der Grünen-Innenpolitiker Volker Beck plädierten für eine Neuvergabe Der Fußballweltmeisterschaften in Russland 2018 und Katar 2022, sofern Beweise für Korruption bei der Fifa gefunden werden
„Die WM-Vergabe muss je nach den Aufklärungsergebnissen überprüft werden“, sagte Stegner dem Handelsblatt. Beck betonte, dass die Vergabeentscheidungen schon wegen der Menschenrechtslage in Russland und Katar falsch gewesen seien. „Sollten die Entscheidungen gar durch Korruption gekauft worden sein, wäre ihre Überprüfung erst recht notwendig“, sagte der Grünen-Politiker dem Handelsblatt
Der Chef der Linkspartei, Bernd Riexinger, forderte den Rücktritt von Fifa-Präsident Joseph Blatter. „Egal ob Blatter selber korrupt ist oder in seiner neunzehnjährigen Amtszeit nichts davon mi! tbekommen hat – unter seiner Führung blühen offensichtlich die kriminellen Machenschaften in der Fifa. Dafür trägt der Präsident die Verantwortung“, sagte Riexinger dem Handelsblatt. Das sei keine Bilanz mit der man sich zur Wiederwahl stellen sollte.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner forderte, die Wahl des Fifa-Präsidenten zu verschieben, „bis dieser Augiasstall endlich ausgemistet ist“. Hier gehe es um die Integrität des Fußballs insgesamt, sagte Wegner dem Handelsblatt. Jetzt sei eine „rückhaltlose Aufklärung“ der Vorwürfe gefordert, so Wegner. Dabei müsse die Fifa mit den Ermittlungsbehörden „vollumfänglich“ kooperieren.
Der SPD-Vize Stegner verlangte von der Fifa sich „klar und eindeutig“ gegen alles zu stellen, was mit Korruption und illegalen Machenschaften zu tun habe. „Die anhaltende Affäre beschädigt das Ansehen des internationalen Fußballs nachhaltig.“ Die Fifa müsse daher von sich! aus alles tun, um die Justizbehörden bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, die Vorwürfe rückhaltlos und ohne Ansehen von Personen aufzuklären. Kritisch sieht Stegner hierbei die Rolle Blatters. „Es bestehen berechtigte Zweifel, dass ausgerechnet Herr Blatter der Richtige ist, um diesen notwendigen Reinigungsprozess an der Spitze der Fifa durchzusetzen.“