Linke-Chef will Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden bringen
Mit neuen Vorschlägen wie zusätzlichen Feiertagen, Sabbatjahren und Auszeiten für die Familie will die Linke die Wochenarbeitszeit Richtung 30 Stunden bringen. Das sei das Ziel der Partei, die sich am Wochenende auf ihrem Bundesparteitag in Bielefeld trifft. „Arbeit soll endlich um 30 Stunden pro Woche kreisen“, sagte der Bundesvorsitzende der Partei, Bernd Riexinger, der WirtschaftsWoche.
Dafür bringt die Linke nicht nur zusätzliche arbeitsfreie Feiertage ins Gespräch, sondern auch einen staatlichen Fonds, der Sabbatjahre für Arbeitnehmer finanzieren soll. „Eine Möglichkeit wären staatliche Fonds, in die die Unternehmen einzahlen. Außerdem könnten Sabbatjahre durch Zeitguthaben angespart werden“, erklärt der Parteichef.
Auf jeden Fall müsse die hohe Arbeitsbelastung der Arbeitnehmer auf die Tagesordnung. „Die Gesellschaft klafft auseinander. Auf der einen Seite gibt es strukturelle Unterbeschäftigung wie Minijobs und unfreiwillige Teilzeitarbeit. Auf der anderen Seite leiden Kernbeschäftigte unter Dauerstress und Überforderung.“ Deshalb müsse das „normale Arbeitsverhältnis“ neu definiert werden. „Wir müssen zukunftsfähige Arbeitszeitmodelle entwickeln. Wenn bei Projektarbeit Überstunden unumgänglich sind, müssen diese Arbeitsstunden später angerechnet werden, damit die Beschäftigten etwa Auszeiten für ihre Familien nehmen können.“