Trotz Terror-Anschläge verzeichnen Börsen weltweit einen ungebrochenen Aufschwung. Technisch sieht es so aus, als ob beim DAX noch eine positive Weihnachtsüberraschung wartet mit Kursen in Richtung 12000 Punkten.
Aktueller Marktbereicht:
Die Börse in Frankfurt hat am Donnerstag zunächst deutliche Kursgewinne verzeichnet: Am Mittag wurde der Deutsche Aktienindex mit 11.105,82 Punkten berechnet. Das entspricht einem Plus von 1,33 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Am oberen Ende der Kursliste waren die Anteilsscheine von Eon, VW und Heidelbergcement zu finden. Am unteren Ende der Liste standen die Papiere von ThyssenKrupp, Beiersdorf und Fresenius Medical Care. Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Donnerstagmorgen etwas stärker, konnte aber die Gewinne nicht halten. Die EZB macht sich laut eines Berichts weiter Sorgen wegen fallender Preise. Ein Euro kostete 1,0677 US-Dollar (+0,15 Prozent). Auch der Ölpreis stieg: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Donnerstagmorgen 44,48 US-Dollar (+0,59 Prozent).
Von Robert Schröder
Der DAX ist einfach nicht klein zu kriegen. Nach den Terroranschlägen in Paris vom Freitag taxierte L&S die Kurse am Wochenende zwar zeitweise auf 10.462,50 Punkte. Doch der Wochenauftakt startet versöhnlich mit nur knapp 10.600 Punkten. Nach dem Motto "Jetzt erst recht", fanden sich schnell wieder Käufer und zogen die Kurse um fast 400 Punkte nach oben. Warum der DAX jetzt kaum noch zu bremsen sein wird, lesen Sie im Weiteren.
Charttechnisch stehen wir fast wieder dort, wo wir schon einmal Anfang des Monats standen: an der Schwelle zur psychologisch wichtigen 11.000er Marke in Verbindung mit dem dort verlaufenden Abwärtstrend. Der dort einsetzende Pullback ist selbst im Tages-Chart kaum der Rede wert und hat noch nicht einmal das 38,2 % Korrektur-Retracement erreicht. Schon deutlich vorher, an der Unterstützungszone 10.492/10653, konnte sich der DAX fangen und den Trend wieder aufnehmen.
Mit dem Schlusskurs vom 18. November klebt der Index nun direkt am Abwärtstrend. Es bahnt sich hier also Entscheidung an. Entweder diese wichtige Trendlinie wird genommen und überschritten oder aber er scheitert erneut in ihr.
Ich bin zwar grundsätzlich optimistisch für den DAX und sehe die begonnene Jahresendrally tendenziell weiter rollen. Allerdings scheint mir die bisher gesehene Konsolidierung preislich und besonders zeitlich zu kurz. Das Verhältnis zwischen der Aufwärtsbewegung ab dem 29. September und der Korrektur seit dem 6. November passt mir noch nicht. Vor diesem Hintergrund sehe ich den Ausbruch über den Abwärtstrend konkret noch nicht anlaufen. Wahrscheinlicher ist daher meiner Einschätzung nach eher ein zweiter Pullback am Abwärtstrend und „Ausrutscher“ auf ca. 10.600/500 bis hin zu 10.400.
Fazit: Charttechnisch zeigt sich der DAX sprichwörtlich „bombenfest“. Der Ausbruch in Richtung neuer Hochs wird früher oder später kommen. Kurzfristig besteht allerdings die Möglichkeit, dass wir noch ein zweites Korrekturstandbein sehen.
Trading-technisch stehen die Zeichen bei einem Schlusskurs über 11.056 (weiter) auf Long. Alternativ ergibt sich eben im Bereich der genannten 10.600/500/400 ein (Neu-)Einstieg. Für die Umsetzung dieses Szenarios bieten sich auch automatisierte Handelssignale bestens an!