Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich nach den Zwischenfällen in Clausnitz: "Das sind keine Menschen, die so was tun". - "Das sind Verbrecher. Widerlich und abscheulich ist das"
Nach den Zwischenfällen in Clausnitz und Bautzen hat sich Ministerpräsident Stanislaw Tillich entsetzt gezeigt: "Das sind keine Menschen, die so was tun", sagte er über den grölenden Mob von Clausnitz und die jubelnden Schaulustigen in Bautzen. "Das sind Verbrecher. Widerlich und abscheulich ist das", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Gruppe laut Vorabmeldung.
Die Migrationsbeauftragte Aydan Özoguz (SPD) kritisierte Polizei und pöbelnde Anwohner scharf: "Da läuft etwas sehr verkehrt in Sachsen." Ein Mob brülle ausländerfeindliche Parolen und verhindere die Fahrt eines Busses mit Flüchtlingen zur Unterkunft, und die Polizei kündige Ermittlungen gegen Flüchtlinge im Bus an, sagte die SPD-Politikerin. Es sei "verstörend, dass der Eindruck entsteht, die Polizei schütze nicht die Flüchtlinge". Bilder wie die von Clausnitz seien "eine Schande".
Dass die Situation in Clausnitz teils auch durch die Schutzsuchenden selbst angeheizt wurde, erwähnen die Politiker mit keinem Wort. Laut Polizei hatten die Businsassen den Demonstranten den Stinkefinger und Kopf-ab-Gesten gezeigt. - Auch die Brandursache in Bautzen ist noch nicht eindeutig geklärt.