Es ist schon sonderbar, dass bei entscheidenden Wahlen immer ein paar Stimmen übrig bleiben, die das Ruder zu Gunsten des Establishments herumreissen. Ein Austritt Großbritanniens aus der EU stand auf des Messers Schneide.
Panikmache und tendenzielle Berichterstattung blieben nicht ohne Folgen: die Wähler in Großbritannien stimmten wohl denkbar knapp für einen Verbleib in der EU. Dennoch steht Brüssel vor einer grundlegenden Debatte über seine Zukunft - egal wie das britische Referendum ausgeht.
Zwar sind sich alle einig, dass es nicht einfach so weitergehen kann wie bisher. Doch ein großer Entwurf für die EU der Zukunft ist nirgendwo in Sicht. Warum auch? Brüssel kann bekanntlich nicht abgewählt werden. So können die 55.000 Bürokraten der EU weiter walten wie sie wollen.
Verwunderlich sind dennoch die Ergebnisse bei solchen grundsätzlichen Wahlen. Bisher ist es noch nicht gelungen sich aus den Kraken des Establishments zu befreien. Entweder werden Wahlen wiederholt oder sie fallen denkbar knapp aus zugunsten der herrschenden Politik.
Nicht nur beim Brexit sondern auch zum Beispiel den Österreich bleiben viele Fragen offen. Ein berühmter Zeitgenosse formulierte es so: "Wenn Wahlen etwas verändern würden, dann würden sie verboten."
Letzteres trifft insbesondere für Deutschland zu. Hier müssen allerdings Volksabstimmungen gar nicht verboten werden, sondern sie finden erst gar nicht statt. Ob Euro oder EU - Deutschland soll lediglich zahlen und die Klappe halten. Stattdessen dürfen wir darüber abstimmen, ob in irgendwelchen Kneipen geraucht werden darf oder auch nicht. Das Ist wahrhaft gelebte Demokratie.