DIW-Ökonom warnt vor Herabstufung Frankreichs. „Sollte sich das Rating Frankreichs auf AA verschlechtern, tritt dieses Land entweder aus Furcht vor Reputationsverlust nicht aus dem EFSF aus. Dann verschlechtern sich aber die Finanzierungsbedingungen für den EFSF insgesamt“, sagte Belke. Oder Frankreich trete als Geberland aus.
Für die globale Entwicklung mahnte Belke, unbedingt zu vermeiden, dass sich die Ratings der Industrieländer "schleichend" verschlechtern. „Denn der Effekt ist selbstverstärkend, da dann die Kreditzinsen für die betroffenen Länder steigen und das Wirtschaftswachstum zurückgeht“, sagte der Ökonom. Die Folgen für Finanzmärkte insgesamt seien schwer abzuschätzen. „Möglich ist, dass sich in der Folge Ratings von Hypothekenfinanzierern und Pensionskassen als Halter von wegen der Schuldenkrise zunehmend zweifelhaften Staatsanleihen verschlechtern“, sagte Belke. Gebe es wie bisher zuverlässige Bailouts von Schuldenstaaten, seien auch die Halter von Kreditausfallversicherungen (CDS) betroffen. „Denn wenn staatliche Insolvenzen entfallen, hätte man sich ja unnötig versichert.“ Vor allem aber verschlechterten sich die Ratings von Banken, die auf derartigen Anleihen sitzen, etwa griechische Banken auf Griechen-Anleihen.