Die Versicherungsprämien für Banken sind in den vergangenen Tagen drastisch nach oben gegangen. Besonders betroffen die Finanzinstitute der Südschiene, aber auch Commerzbank und Deutsche Bank mit starkem Anstieg.
Im europäischen Bankensystem knirscht es offenbar gewaltig. Die Versicherungsprämien für die Geldinstitute - Credit Default Swaps - sind in den vergangenen fünf Tagen teilweise um 10% gestiegen. Dahinter stecken offenbar nicht nur Ängste über das weitere Schicksal der Südstaaten Banken sondern auch drastische Herabstufungen durch die Rating-Agentur Moody's.
Moody's hatte bereits im April angekündigt, bei mehr als 100 Banken Bonitätsherabstufungen durchzuführen. Das würde die Refinanzierung der ohnehin schwächelnden Geldhäuser weiter erschweren. Außerdem könnte ein solcher Schritt die Finanzierungskosten nach oben treiben und die Häuser zwingen, die Kreditvergabe einzuschränken, was das Wirtschaftswachstum dämpfen dürfte.
Der Anstieg der Credit Default Swaps (CDS) bei Banken signalisiert steigenden Stress im System. Bei Unicredit stieg die Versicherungspärmie innerhalb der letzten fünf Tage um über 10%. Bei vielen anderen Banken der Südschiene inklusive Frankreich bewegen sich die Steigerungsraten in ähnlicher Größenordnung. Bei der Deutschen Bank stiegen die CDS um knapp 5%, bei der Commerzbank gingen die Versicherungsprämien innerhalb der letzten Woche um rund 7% nach oben.
Die Schwierigkeiten bei den Banken sind offenbar auch verantwortlich für die Kursverluste des Euro gegen Dollar. Der Euro verlor in den letzten fünf Handelstagen fast 3 Cent gegen Dollar und fiel heute auf ein Wochentief von 1,2930.