Einigung im Schuldenstreit? Angeblich musste der griechische Finanzminister Varoufakis am Ende dem Druck der europäischen Kollegen nachgeben. Damit das Hilfsprogramm für sein Land verlängert wird, musste er sich zum Sparkurs bekennen. Ob er das tut, steht aber auf einem anderen Blatt.
Von Michael Mross
Tricksen, täuschen, tarnen - das ist das Motto der Euro-Gruppe. Um etwas zusammen zu halten was nicht zusammen gehört arbeitet die Politik mit allen Mitteln. Am Freitagabend kam es wieder einmal zu einem faulen Deal zwischen der Euro-Gruppe und Athen - in letzter Minute. Damit ist erst mal vordergründig Ruhe in dem unwürdigen Theater mit Griechenland.
Bereits am Montag muss Athen konkrete Reformziele vorlegen. Ob das gelingt, ist angesichts der Liste an nicht gehaltenen Versprechungen seitens Griechenland fraglich.
"Das ist ganz klar ein Sieg für die Eurogruppe" - wird offiziell verlautbart. In diesem Zusammenhang von einem Sieg zu sprechen ist nicht nur makaber sonder auch verlogen: Griechenland hat jetzt vier Monate Zeit. Danach beginnt das Gezeter erneut.
Es ist auch keine "Rettung", sondern nur ein Aufschieben. Gelöst ist keines der Probleme.
Es dürfte interessant sein, wie viele Augen demnächst zugedrückt werden, wenn Griechenland seine zugesagten Reform-Anstrengungen wieder mal nicht erfüllt.
Was erreicht wurde, ist nichts anderes als ein dreckiger Deal um ein wenig Ruhe zu erzeugen. Die Probleme des Euros dagegen bleiben ungelöst, weil sie unlösbar sind - bis zu seinem Untergang