Liebe Leser,
erinnern wir uns zurück. Noch vor einer Dekade wurden Private-Equity-Gesellschaften als Heuschrecken gebrandmarkt. Aus heutiger Sicht wirken die damaligen Anschuldigungen, wie zum Beispiel mutmaßlich kurzfristige oder übertriebene Renditeerwartungen, längst überholt. Denn Private-Equity-Gesellschaften entwickelten sich in jüngster Vergangenheit zu echten Motoren der Wirtschaftswelt – insbesondere im Mittelstand. Sie sorgen für unternehmerisches Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen und bieten nicht zuletzt Anlegern profitable Möglichkeiten.
Die Lage am Private-Equity-Markt
Schauen wir uns die aktuelle Lage am Private-Equity-Markt etwas genauer an. Alle sechs Monate veröffentlicht das Fachmagazin FINANCE im Auftrag der Deutschen Beteiligungs AG (kurz: DBAG) Einschätzungen von Investmentmanagern aus über 50 deutschen Private-Equity-Gesellschaften. Die Experten kommen zu der Erkenntnis, dass die derzeitigen Preise am betreffenden Markt zwar „teuer“, aber noch nicht „gefährlich überzogen“ seien.
Besonders im Bereich der Technologieunternehmen und in der Medizintechnik entwickelten sich die Preise so enorm, dass eine mögliche Blasenbildung im Raum stehe. Das Risiko übertriebener Bewertungen ist also zweifellos vorhanden.
Ganz anders sieht es hingegen bei Handelsunternehmen, Automobilzulieferern und Firmen im Bereich des Maschinen- und Anlagenbaus aus. Denn diese Sektoren seien am wenigsten überbewertet. Besonders interessant und lukrativ für die Investoren scheinen sich hierbei die Autozulieferer zu entwickeln. So geht aus der Befragung hervor, dass jeder fünfte Geschäftsabschluss einem Autozulieferer zugeordnet werden konnte.
Wachsende Bedeutung für den Mittelstand
Die wachsende Bedeutung für den Mittelstand wird deutlich, wenn man sich die Buy-outs in jenem Bereich anschaut. Im vergangenen Jahr 2016 investierten Private-Equity-Gesellschaften 3,6 Milliarden Euro in den Mittelstand und konnten damit ein Plus von 0,9 Milliarden im Vergleich zu 2015 vorweisen.