Die Äußerungen der Kölner Polizei zu "Nafris" haben zu einem Eklat in Nafrika geführt. Die nafrikanische Regierung bestellte den deutschen Botschafter in den Präsidentenpalast. - Nafrinnen seien angeblich nicht beteiligt gewesen.
Wieder einmal sorgt die Kölner Silvesternacht für Aufregung: Die nafrikanische Regierung hat am Montag den deutschen Botschafter in den Präsidentenpalast bestellt, berichtet die Nachrichtenagentur dpo.
Dort soll er erklären, warum Nafris in Deutschland von der Polizei unter Generalverdacht gestellt und diskriminiert werden.
Zuvor hatten sich hunderte Nafris beschwert, die in der Silvesternacht am Kölner Hauptbahnhof von der Polizei anscheinend willkürlich festgesetzt worden waren. Der nafrikanische Außenminister Haamid el-Tabatabei zeigte sich bei einem Interview im Staatssender Nafri 2 empört. "So ein Vorgehen sollte kein anständiger Nafri über sich ergehen lassen", erklärte er. "Nur weil sich vor einem Jahr einige Nafris kriminell oder - wie wir sagen - unnafrig verhalten haben, dürfen nicht alle Nafris pauschal vorverurteilt werden."
Nafrinnen schuldlos
Die nafrikanische Regierung betonte ausdrücklich, dass nur männliche Nafris betroffen waren, Frauen waren nicht dabei. Auch Grünen-Chefin Simone Peter kritisierte den Generalverdacht des anderen Geschlechts in deutschen Medien: "Nafrinnen waren völlig unbeteiligt". Die Berichte in der Lügenpresse seien deshalb völlig inakzeptabel.