Chef-Verbraucherschützer: Winterkorn soll auf Rentenansprüche zugunsten geschädigter VW-Kunden verzichten.
Via HB-Morningbriefing
Der über den Abgas-Skandal gestürzte VW-Konzernchef Martin Winterkorn muss heute vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen. Es ist der erste öffentliche Auftritt des Managers seit dessen Rücktritt Ende September 2015.
Die zentrale Frage, auch wenn sie so offen heute kein Parlamentarier stellen wird, ist diese: Hat Winterkorn den Einsatz der Manipulations-Software nur gedeckt oder auch beauftragt? Auf Nichtwissen sollte sich der einstige Firmen-Patriarch besser nicht herausreden. Die Worte Ahnungslosigkeit und Winterkorn reimen sich nicht.
Winterkorn soll auf Rentenansprüche verzichten
Nach Ansicht des Chefs des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV), Klaus Müller, sollte der langjährige Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn individuell Verantwortung für die weltweite Abgasmanipulation übernehmen. „Für die Kundinnen und Kunden, die von Volkswagen getäuscht wurden und in Deutschland leer ausgehen, sind die Meldungen über Winterkorns Vergünstigungen ein Schlag ins Gesicht“, sagte Müller dem Handelsblatt. „Mit den über 3000 Euro Rente pro Tag sollte Herr Winterkorn besser betrogene Kunden entschädigen und ein Zeichen der Demut setzen.“
Von der Bundesregierung forderte Müller, künftig „mutiger“ gegen Unternehmen vorzugehen, die betrügen und vertuschen. „Verbraucherbelange im Automobilsektor müssen stärker berücksichtigt werden“, sagte der VZBV-Chef. „Die Zulassung neuer Kfz-Modelle muss unabhängig erfolgen und di e Marktüberwachung durch das Kraftfahrtbundesamt muss neu aufgestellt werden.“