Politik und Medien prangern so genannte "Meinungsroboter" an. Dabei scheint die Bundeskanzlerin bei Facebook selbst davon Gebrauch zu machen, um ihr Stimmungsbild z.B. bei Facebook zu heben.

"Gefällt mir" = "Likes", die wichtigste Währung bei Facebook. Viele "Likes" bedeutet: muss schon irgendwie gut sein. Wenig verwunderlich, dass an dieser Schraube gern gedreht = manipuliert wird.

Gut 2,3 Mio. Usern gefällt die Facebook-Seite von Angela Merkel. Doch die Analyse der Likes fördert Erstaunliches zutage: Nur 27% der Likes stammen aus Deutschland. Besonders beliebt scheint die deutsche Kanzlerin auch in Bangladesh, Rumänien, Albanien, Vietnam und Indien zu sein.

In Albanien, einem Land mit 3,2 Millionen Einwohnern, hat sie über 56.000 Fans. Die Likes aus Deutschland (81.000.000 Einwohner) sind nur knapp 10x höher (550.000).  

Social Bots

Bei Facebook wimmelt es bekanntlich von so genannten "Social Bots", das sind maschinell erstellte FB-Seiten einzig zu dem Zweck, Likes zu generieren - die man billig im Internet auf dem Schwarzmarkt kaufen kann, um die eigene Stimmung "aufzuhellen". Zig Tausend mal „Gefällt mir“ sieht immer gut aus. Gut, dass man da ein wenig nachhelfen kann.

Der Ankauf von Likes mithilfe dieser Meinungsroboter ist ein boomendes Geschäftsmodell, das sich um Facebook und anderen "sozialen Netzwerken" herum gebildet hat. Politik und Medien wettern gegen diese "Meinungsroboter", allen voran Bundesjustizminister Heiko Maas.

Woher stammen die Merkel-Likes wirklich?

Jetzt kommt der Verdacht auf: macht die Regierung möglicherweise selbst von dieser maschinellen Manipulation Gebrauch? Die Herkunftsverteilung der Merkel-Likes legen diesen Verdacht nahe:  Hunderttausende "Gefällt mir"-Angaben stammen aus der Dritten Welt.

Social Bots erkennt man in der Regel am Herkunftsland. Besonders verdächtig: Bangladesh, Balkan, Vietnam und Indien.

Es mag natürlich so sein, dass Merkel besonders in Indien, Albanien und Bangladesh sehr beliebt ist. Experten vermuten jedoch eher, dass dies von Social Bots manipulierte "Stimmungsaufheller" sind. Botschaft:  2,3 Mio., die Merkel gut finden, können doch nicht irren.

Likes von Facebook-Fans über "Clickfarms"

Ein internationales Klick-Produktionszentrum für Facebook-Likes, Twitter & Co. zu besonders günstigen Preisen ist Dhaka, die Hauptstadt von Bangladesh, aber auch Indien und der Balkan stehen im Mittelpunkt des Like-Geschäfts.

Wollte das Bundeskanzleramt sparen?

Likes aus Asien und der Dritten Welt sind billiger als aus Europa und insbesondere Deutschland. Erklärt sich daraus der hohe Anteil der Merkel-Likes aus armen Ländern? Ist die Regierung also sorgsam mit den Steuergeldern umgegangen, weil die Likes z.B. in Indien gekauft wurden und auch der Maghreb fleißig mitgeklickt hat?

Kinder als Klicksklaven

Neben dem Einsatz von Robotern gibt es auch noch die Möglichkeit, "händische" Likes zu kaufen. Dem Guardian zufolge operieren Klickfarms wie Shareyt.com mit "Klicksklaven": In Online-Klicknetzwerken organisiert, erhalten sie 1 US $ für 1.000 Facebook-Likes für das stupide Klicken auf vorgegebene Like-Buttons, bei denen auch Minderjährige eingesetzt werden.

Nach dem Guardian machen durchaus namhafte Firmen mit - ob auch die deutsche Regierung dort Kunde ist, um ihre Politiker "gefallen" zu lassen, dafür gibt es zwar keine Beweise. Der Fall Angela Merkel legt dies jedoch nahe. 

Anderes Maas

Justizminister Maas dagegen scheint eine reine Weste zu haben. Bei ihm stammen 91% der Likes aus Deutschland. Aus Albanien erhielt er nur 20x „Gefällt mir“, aus Bangladesh 32x - dafür kommt er auch nur auf 34.352 „Gefällt mir“-Angaben.

Quelle: Facebook Like Check

Herkunft der Facebook-"Likes" von Angela Merkel - Stand: 18.01.2017