Lieber Leser,
lange Zeit sah es so aus, als ob die Aktie des Essener Energieversorgers E.ON die seit vergangenem September klaffende Kurslücke schließen könnte. Eine Erholungsrallye ab Anfang Dezember bescherte dem Anteilsschein Kursgewinne von knapp 25 %. Seit ein paar Wochen pendelt das Papier allerdings in einer Seitwärtsformation in einem Korridor zwischen 7,20 und 7,40 Euro. Die obere Gap-Grenze verläuft bei etwa 8,00 Euro. Zum Wochenauftakt muss die Aktie weiter Federn lassen. In einem schwachen Marktumfeld hat der DAX-Titel besonders stark zu kämpfen.
Droht nun weiteres Ungemach?
Noch mehr Gegenwind könnte es durch eine aktuelle Studie des Analysehauses RBC Capital geben. Während das Kursziel bei 7,00 Euro belassen wurde, lautet das Votum nunmehr „Underperform“ statt „Sector Perform“. Vor allem wenn man bedenkt, dass die zuletzt positive Nachrichtenlage (Stichwort: Einigung im Streit um den Atomausstieg und Übernahmegerüchte um Kraftwerkstochter Uniper) der Aktie auch keine Impulse mehr geben konnte, lässt dies nichts Gutes erahnen.
Aufgrund dessen sollten Sie die kommenden Tage im Auge behalten, ob es für das Papier weiter gen Süden geht. Eine Unterstützungslinie verläuft im Bereich von 6,90 Euro. Fällt die Aktie darunter, wären auch die Jahrestiefststände aus dem November/Dezember nicht mehr weit. Auf lange Sicht muss der RWE-Rivale erst noch den Beweis antreten, dass das Geschäftsmodell im Bereich Erneuerbare Energien zukunftstauglich und profitabel ist.
Ein Gastbeitrag von Hermann Pichler.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse