Lieber Leser,
die Aixtron-Aktie leidet an einem sehr starken Abwärtstrend, der in erster Linie bedingt durch den Preissturz in der Halbleiterbranche ausgelöst wurde. Die zuletzt durch die Politik abgewürgte geplante Übernahme des Unternehmens durch einen chinesischen Investor hatte zudem den Erholungstrend frühzeitig gebremst. Einige Spekulanten reiben sich derweil die Hände. Denn sie sehen das Unternehmen weiterhin als einen guten Übernahmekandidaten an. Und das hat auch einen guten Grund.
Bis auf die negativen Jahresüberschüsse weist das Unternehmen nämlich eine äußert solide Bilanz auf. Wir schauen uns kurz die Entwicklung einiger wichtiger Kennzahlen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres an. Die Zahlen für das gesamte Geschäftsjahr werden sodann am 23. Februar 2017 veröffentlicht.
Finanzielle Stabilität von Aixtron
Das Gearing stellt die Nettofinanzverbindlichkeiten des Unternehmens dem Eigenkapital gegenüber. Es sagt daher aus, wie gut das Unternehmen solche Phasen wie die aktuelle überstehen kann, ohne dabei in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Das Gearing von Aixtron beträgt unseren Berechnungen nach -44,6 % und gilt damit als quasi schuldenfrei. Das ist ein äußerst positiver Aspekt bei der Bewertung der Bilanz.
Rentabilität von Aixtron in 2016
Das große Manko des Unternehmens ist derzeit sicherlich die Rentabilität. Der Periodenverlust stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nochmals um 11 %. Die EKR beträgt somit -8,45 %. Der Auftragseingang konnte zwar um 21 % gesteigert werden. Allerdings wird es noch länger dauern, bis sich dieser zuwachs in der Rentabilität des Unternehmens zeigt.
Das Verlustwachstum in Form des Verlustes je Aktie wurde ebenso um 13 % gesteigert und zwar von -0,24 auf -0,27 Euro je Aktie. Das KGV deutet damit eine starke Unterbewertung von -13,07 an. Im zweiten Teil schauen wir uns die markttechnische Lage bei der Kursentwicklung an.
Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse