Lieber Leser,
in den Medien liest man aktuell vermehrt, dass die positive Korrelation zwischen den US-Anleiherenditen und dem US-Dollar in den letzten zwei Wochen deutlich nachgegeben hat. Daraus schließt man, dass sich der US-Dollar-Trend womöglich dem Ende zuneigt, weil er das aktuelle Jahreshoch bei den Renditen für die zehnjährigen US-Treasuries nicht nachvollzogen hat.
Das gängige Argument lautet, es würden nun andere Kurstreiber an die Stelle der Renditen treten. Man kann darüber streiten, wie werthaltig solche Aussagen und vor allem Korrelationen sind. Auf jeden Fall handelt es sich um eine Entwicklung, die im Auge zu behalten ist.
Korrelationen im längerfristigen Zeitraum betrachten
Doch der Betrachtungszeitraum von nur wenigen Wochen ist für voreilige Schlüsse zu kurz. Solche Divergenzen kommen des Öfteren vor, zuletzt im November 2016. Das hat den längerfristigen Trend allerdings kaum verändert. Korrelationen sollten daher auf einer Basis von mindestens 60 Tagen und auf Basis von prozentualen Veränderungen betrachtet werden. Da sieht es mit der oben getroffenen Aussage schon wieder etwas anders aus.
So beträgt die positive Korrelation zwischen dem US-Dollar-Index und den Renditen der US-Treasuries 0,61 für die letzten 60 Tage. Und wenn wir die prozentualen Veränderungen für die letzten 30 Tage heranziehen, so beträgt die positive Korrelation sogar 0,66. Die Divergenz besteht wie ersichtlich genau seit Beginn des neuen Jahres. Sie dürfte aber noch zu kurz sein, um voreilige Schlüsse daraus ziehen zu können.
Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse