Liebe Leser,
oft ist es so, dass bei einer großen Übernahme der Kurs der übernehmenden Firma sinkt, da natürlich erst einmal eine Menge Geld ausgegeben werden muss. Ob sich Übernahmen wirklich rechnen, zeigt sich ja erst später. Ganz anders beim britischen Konsumgüterriesen Reckitt Benckiser.
Als die Briten ankündigten, den amerikanischen Babynahrungshersteller Mead Johnson zu kaufen, stieg der Kurs um runde vier Prozent deutlich an. Dabei ist Mead Johnson kein Schnäppchen, denn immerhin werden runde 17 Milliarden US-Dollar als Kaufpreis aufgerufen. Warum also diese Vorfreude und wie könnte der Aktienkurs von Reckitt Benckiser sich jetzt weiter entwickeln?
10 Prozent Kurschance
Für Reckitt Benckiser wäre es der größte Deal in der Firmengeschichte. Die Briten haben Marken wie Cillit Bang, Calgon oder die Kondommarke Durex in ihrem Markenportfolio. Mit dem neuen Geschäftsfeld Babynahrung würden sie sich gegen die absoluten Marktführer Nestlé und Danone positionieren und ihre Präsenz im wichtigen asiatischen Markt deutlich stärken. Damit könnte Reckitt Benckiser sein Portfolio weiter diversifizieren und den Gesamtkonzern auf eine neue Umsatzstufe heben.
Charttechnisch hat sich das Bild ebenfalls verbessert. Der Aktie gelang der Sprung über die wichtige 200-Tage-Linie. Jetzt steht nur noch der Abwärtstrend seit Sommer 2016 auf dem Weg zu alten Höhen im Wege. Kann die Aktie weiter steigen und sich oberhalb von 7.150p etablieren, dann sollte das alte Hoch bei rund 7.800p das nächste Ziel sein.
Ein Gastbeitrag von Sebastian Steyer.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse