Lieber Leser,
operativ hat VW in den USA offenbar zurück in die Erfolgsspur gefunden. Im Januar konnten sich die Wolfsburger erstaunlich gut gegen die schwächelnde Konkurrenz behaupten und steigerten den Neuwagenabsatz der Kernmarke gegenüber dem ersten Monat des Jahres 2016 um 17,1% auf 23.510 Fahrzeuge. Gleichzeitig verkaufte die Premiummarke Audi elf Prozent mehr Autos als vor zwölf Monaten. Diese Erfolge können allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich der nach China zweitgrößte Fahrzeugmarkt der Welt langsam abkühlt.
Erster deutscher Großkunde zieht vor Gericht
Des Weiteren wurde bekannt, dass mit dem Fischhändler „Deutsche See“ der erste deutsche Großkunde Forderungen von insgesamt 11,9 Mio. Euro gegen den Autobauer gerichtlich geltend gemacht hat. Auch wenn VW diesen Betrag quasi aus der Portokasse bezahlen kann, könnte das Verfahren als Präzedenzfall und zahlreiche andere Klagen nach sich ziehen, wobei dank der Politik immerhin keine Sammelklagen drohen. Zudem dürften sich die verhängten Schadensersatzbeträge – wie hierzulande üblich – in einem überschaubaren Rahmen bewegen.
Keine Frage: das Schlimmste hat der Konzern in Sachen Dieselskandal mittlerweile aller Voraussicht nach überstanden. Dennoch ist mit weiteren Belastungen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund ist die Aktie der Wolfsburger im schwieriger werdenden Marktumfeld trotz der zugegebenermaßen günstigen Bewertung für Investoren kein absolutes Muss.
Ein Gastbeitrag von Rami Jagerali.
Herzliche Grüße
Ihr Robert Sasse