Lieber Leser,
die Commerzbank weist für das Jahr 2016 einen Gewinn von 279 Millionen Euro aus. Damit schlug sie sogar die Erwartungen vieler Analysten, die von einem Ertrag in Höhe von 249 Millionen Euro ausgegangen waren. Für ein von der Finanzkrise gebeuteltes Institut hört sich das erst mal nicht so schlecht an.
Trotzdem ist diese Zahl nicht wirklich prickelnd. 2015 wurde noch über eine Milliarde Gewinn gemacht. Dazu kommt, dass Einmaleffekte die Bilanz zum Positiven wendeten. Als Beispiel sei hier der Verkauf von Visa Europa genannt. Der operative, also durch das eigentliche Geschäft erwirtschaftete Ertrag fiel sogar im Vergleich zum Vorjahr.
Bringen Einsparungen eine Verbesserung?
Der Gürtel wird nun enger geschnallt: Mitarbeiterboni werden gekürzt, Stellen werden abgebaut. Insgesamt soll die Commerzbank kleiner werden und Kosten einsparen. Der Fokus wird auf das Kerngeschäft gelegt. Das Privat- und Firmenkundengeschäft soll die lang ersehnte Wende bringen. Tatsächlich ist es der Bank in den vergangenen Jahren gelungen, Neukunden anzuziehen. Seit 2012 haben 1,1 Millionen Menschen ein Konto bei der Commerzbank eröffnet. Filialen sollen in Zukunft vorerst nicht geschlossen werden.
Doch die Konkurrenz ist hart und das Zinstief schlecht fürs Geschäft. Ob der geplante Richtungswechsel gelingt, bleibt also abzuwarten.