Liebe Leser,
BP hat das Schlimmste überstanden. Im 1. Halbjahr gelang bei einem Umsatzwachstum von 31,6% die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Upstream und Downstream sind gewachsen und haben ihre Gewinne gesteigert. Besonders gut abgeschnitten hat das Raffinerie- und Tankstellengeschäft, das den Umsatz um 33% auf gut 102 Mrd $ steigerte. Auch in der Ölförderung lief es besser als erwartet. Die tägliche Öl- und Gasproduktion stieg um 6,4% auf 2,41 Mio Barrel und der durchschnittlich realisierte Ölpreis um 40% auf 48,09 $ pro Barrel.
Bis Jahresende werden 7 neue Projekte an den Start gehen
Zudem konnte BP die Förderkosten um 18% senken. Die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko belastet aber immer noch die Cashflow-Entwicklung. Hinzu kamen Abschreibungen auf ein Ölprojekt in Angola. Zwar stieg der operative Cashflow um 22% auf 7 Mrd $. Der Betrag reicht aber nicht aus, um Investitionen und Dividendenzahlungen zu decken. Die Mittelabflüsse trieben auch die Verschuldung nach oben. Gegenüber dem Vorjahr wuchsen die Nettoschulden um 29% auf 39,8 Mrd $.
Mit dem Erlös aus dem Verkauf weiterer Öl- und Gasfelder will der Konzern den Schuldenberg abtragen. Auch eine Ausgliederung der US-Pipelines mit anschließendem Börsengang würde Geld in die Kasse spülen. Ob es dazu kommt, ließ BP offen. Mit der Ölförderung wird es in den kommenden Quartalen weiter nach oben gehen. Bis Jahresende werden 7 neue Projekte an den Start gehen. Diese sollen die tägliche Fördermenge bis 2020 um 800.000 Barrel erhöhen.
Ein Beitrag von Volker Gelfarth.