Deutsche Bank prüft Kapitalerhöhung. Commerzbank auch? - Wenige Tage vor der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für das erste Quartal (Deutsche Bank) heißt es im Umfeld des Vorstands: „Die Frage, ob die Deutsche Bank zusätzliches Eigenkapital benötigt, ist wieder ein Thema.“
Schon 2013 sammelte Deutschlands größte Bank drei Milliarden Euro am Kapitalmarkt ein. Seither betonen die beiden Chefs Jürgen Fitschen und Anshu Jain immer wieder, dass sie alles tun, um die Reserven aus eigener Kraft weiter zu stärken. Erste Fortschritte sind sichtbar: Die Kernkapitalquote stieg seit 2011 von unter sechs auf zuletzt 9,7 Prozent.
Aber die Zweifel wachsen, ob dies ausreicht, um die Forderungen von Investoren und Finanzaufsehern auf Dauer zu erfüllen. Denn die Deutsche Bank hinkt ihren wichtigsten internationalen Konkurrenten bei der Kapitalausstattung hinterher. Deshalb denken Jain und Fitschen nach Informationen des Handelsblatts über einen Plan B nach – eine weitere Kapitalerhöhung im Laufe dieses Jahres, die ein Volumen von rund fünf Milliarden Euro haben könnte. „Wenn eine kommt, dann vor der Sommerpause oder im letzten Quartal“, sagt ein Insider.
Noch sei keine Entscheidung gefallen, heißt es in Bankkreisen. Zunächst wolle das Institut alles beim Alten lassen. Für zusätzlichen Geldbedarf könnten jedoch neue Belastungen sorgen. In der Spitze der Deutschen Bank geht man davon aus, noch mehr Geld für Rechtsrisiken zurückstellen zu müssen. Außerdem diskutiert das Institut mit den Aufsehern, ob riskante Vermögenspositionen korrekt bewertet sind. Zusätzliches Kapital könnte die Bank auch brauchen, um Wachstumschancen im schwächelnden Investmentbanking zu nutzen.