US-Senator Jim Inhofe hetzt mit alten Russen-Panzer-Bildern für Waffenlieferungen in die Ukraine. Die "Beweis-Fotos" sollten ein Weckruf für Obama sein. Kleiner Schönheitsfehler: sie stammen nicht aus der Ukraine sondern aus Georgien und sind nicht von 2014 sondern von 2008.
Die plumpfe Kriegspropaganda in deutschen und US-Medien nimmt einfach kein Ende. Auch vor dümmsten Fälschungen und Manipulationen wird nicht Halt gemacht. Mit angeblichen Beweisfotos wollte der US-Senator Jim Inhofe seinen Vorstoß für Waffenlieferungen an die Ukraine untermauern. Es sollte ein "Weckruf" für Obama sein. Der böse Russe mit Panzern in der Ukraine? Doch die Fotos, welche die Präsenz russischer Truppen im Donezbecken belegen sollten, haben sich als pure Fälschung entpuppt.
Sie stammen nicht aus der Ukraine, sondern aus Georgien. Und die Bilder entstanden nicht 2014 sondern 2008.
Ein altes Foto aus dem Jahre von Associated Press aus 2008 als Beweis?
„The Washington Beacon“ veröffentlichte in dieser Woche mehrere Fotos, die Senator Jim Inhofe dem Blatt übergeben hatte. Die Bilder, die russische Panzer und Militärlaster zeigen, hätten eine Verwicklung Russlands in den Ukraine-Konflikt beweisen sollen. Senator Inhofe, Mitverfasser eines Gesetzes über Waffenlieferungen an die Ukraine, hatte das Fotomaterial bereits im Dezember von ukrainischen Parlamentsabgeordneten erhalten. Diese hatten behauptet, dass die Bilder zwischen dem 24. August und dem 5. September 2014 in der Ukraine aufgenommen worden seien.
Nach Angaben von „The Washington Beacon“ hat der Senator die Bilder selber auf ihre Echtheit überprüft. Doch schon wenige Stunden nach ihrer Veröffentlichung enthüllten die Leser eine Fälschung: Mindestens ein Teil der präsentierten Bilder stammte noch aus dem Georgien-Krieg von 2008. Nach der Enthüllung geriet Jim Inhofe in Erklärungsnot.
Angeblich ist Inhofe nun wütend auf die ukrainische Politiker, von denen er die Fotos erhielt. Die ukrainische Parlamentarier täten sich keinen Gefallen, indem sie solche "Beweisfotos" lieferten.
Besonders dreist fand er offenbar, dass eines der Beweismittel ein AP-Foto aus dem Jahr 2008 war. Von seiner Forderung nach Waffenlieferungen (auch Angriffstechnik) für die Ukraine rückte er dennoch nicht ab. Inhofe sagte, es gebe einen Haufen Beweise, dass russische Truppen in der Ostukraine in die Kämpfe verwickelt seien. Welche Beweise das sind, sagte er jedoch nicht.