Gestern hat sich in Chicago an der CBOE Denkwürdiges ereignet: innerhalb einer Sekunde wurden Calls auf den VIX im Umfang von 100 Millionen Dollar gekauft. Das entspricht mehr als...
Von Markus Fugmann
Gestern hat sich in Chicago an der CBOE Denkwürdiges ereignet: innerhalb einer Sekunde wurden Calls auf den VIX im Umfang von 100 Millionen Dollar gekauft. Das entspricht mehr als der Hälfte des durchschnittlichen Volumens an einem normalen Handelstag beim VIX an der CBOE (Chicago Board Options Exchange).
Der VIX ist ein Gradmesser für die Volatilität im wichtigsten Aktienindex der Welt, dem S&P500. Wer einen Call auf den VIX kauft, rechnet mit steigender Volatilität – und das geht fast immer einher mit fallenden Kursen beim S&P500.
Um 12:16:04 Chicago Ortszeit wurden innerhalb einer Sekunde 40 Käufe getätigt, die vier größten davon im Umfang von jeweils mehr als 130.000 Kontrakten. In der Summe sind die Orders einer der größten Trades in der Geschichte des VIX-Handels an der CBOE. Vermutlich stammen die Käufe von einer einzigen Adresse, denn Stückelungen bei großen Orders sind die Regel.
Am Markt wird davon ausgegangen, dass die Käufe zur Absicherung dienen für bereits getätigte Aktienkäufe. Die Charaketeristik des Trades deutet laut Insidern darauf hin, dass eine große Adresse Interesse an einer massiven Absicherung habe, jedoch der Fokus nicht auf der näheren Zukunft liege. Die Lauzeiten der gekauften Kontrakte deuten darauf hin, dass der Käufer für Juni und Juli starke Turbulenzen an den Aktienmärkten mit einem heftigen Anstieg der Volatilität erwartet.
Mit der Erwartung steigender Volatilität steht der gestrige Käufer jedoch nicht alleine da: letzten Freitag besaßen Trader fünf Millionen Calls auf den VIX, so viel wie seit November vorigen Jahres nicht mehr. Im Vergleich zum Januar hat sich damit das Volumen von VIX-Calls verdoppelt, das Verhältnis von VIX-Calls zu VIX-Puts liegt nun bei 2,6. Diese Quote von 2,6 Calls auf einen Put gab es zuletzt im Oktober 2014.
Marktbericht: Starker Euro und schwache Anleihen, Gold rauf
Der DAX ging heute auf Tauchstation. Hintergrund sind angeblich der steigende Euro und die crashenden Rentenmärkte. Der Euro stieg kräftig wieder über die Marke von 1,12 - der Bundfuture mit Ausverkauf. Die Rendite für 10jährige Bundesanleihen stieg über 0,7%.
Im Focus beim DAX steht u.a. K+S mit Zahlen. Diese waren zwar gut, aber hier hieß es "sell on good News". Auch Gold mit einem kräftigen Kurssprung in Richtung 1200$. Allerdings wird dies als nicht nachhaltig angesehen: Der fortgesetzte Anstieg der Anleiherenditen könnte Gold weiter unter Druck setzen, weil dadurch die Opportunitätskosten der Goldhaltung steigen, da Gold keine Zinsen abwirft.
An den Märkten wird die Gemengelage insgesamt als Indikator für höhere Risiken und Gefahren in der nahen Zukunft gesehen.
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