Rekordhohe spekulative Netto-Short-Positionen bei Gold und Silber. Der hohe Pessimismus der spekulativen Finanzanleger dürfte kurzfristig einer spürbaren Preiserholung von Gold und Silber entgegenstehen.
Von Commerzbank Commodity Research
Die Edelmetalle erholten sich am späten Freitag merklich und können die Gewinne zum Auftakt in die neue Handelswoche behaupten. Gold handelt bei rund 1.100 USD je Feinunze bzw. 1.000 EUR je Feinunze. Silber kostet 14,7 USD je Feinunze, nachdem es am Freitag zwischenzeitlich auf ein 6-Jahrestief von 14,4 USD je Feinunze gefallen war.
Wie die CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer zeigt, war der Preisrutsch bei Gold zu Beginn der letzten Woche stark spekulativ getrieben. Denn die spekulativen Finanzinvestoren haben in der Woche zum 21. Juli ihre Netto-Short-Positionen bei Gold auf 13,6 Tsd. Kontrakte ausgeweitet. Dies ist der höchste Stand seit Beginn der Datenreihe im Juni 2006.
Der Goldpreis fiel im Beobachtungszeitraum um fast 5%, was wohl in erster Linie auf ebendiese Anlegergruppe zurückzuführen war. Da der Preis seit dem Datenstichtag weiter gefallen ist, dürften die Netto-Short-Positionen mittlerweile noch höher sein. Auch bei Silber wurden Netto-Short-Positionen aufgebaut. Mit 14,8 Tsd. Kontrakten liegen sie ebenfalls auf einem Rekordniveau.
Der hohe Pessimismus der spekulativen Finanzanleger dürfte kurzfristig einer spürbaren Preiserholung von Gold und Silber entgegenstehen. Wir erachten die derzeitige Preisschwäche bei den Edelmetallen als übertrieben und rechnen bis zum Jahresende mit höheren Preisen (siehe Rohstoffe kompakt Edelmetalle vom 24.07.) Bei Platin und Palladium kann die jüngste Preisschwäche nicht mit dem Verhalten der spekulativen Finanzanleger erklärt werden. Denn hier wurden die Netto-Long-Positionen in der Woche zum 21. Juli nur leicht reduziert.