Globale Goldnachfrage im 2. Quartal auf 6-Jahrestief gefallen. Weitere Yuan-Abwertung belastet Metallpreise nicht mehr. - Euro hält sich über 1,11
Von Commerzbank Commodity Research
Die seit drei Tagen andauernde Abwertung des Chinesischen Yuan gibt dem Goldpreis weiter Unterstützung, so dass dieser heute Morgen zwischenzeitlich auf ein 3½-Wochenhoch von knapp 1.130 USD je Feinunze steigt. Zudem kam es gestern mit 4,2 Tonnen zum stärksten Tageszufluss in den weltgrößten Gold-ETF, SPDR Gold Trust, seit Ende Juni.
Wie der World Gold Council (WGC) heute berichtete, ist die globale Goldnachfrage im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 12% auf ein 6-Jahrestief von 914,9 Tonnen gefallen. Alle Nachfragekomponenten waren dabei rückläufig. So ist die Schmucknachfrage um 14% auf 513,5 Tonnen gesunken, wofür China und vor allem Indien verantwortlich zeichnen.
Allein in Indien fiel die Nachfrage um 25%, da wegen einer schlechten Ernte im letzten Jahr und schlechtem Wetter in diesem Jahr weniger Einkommen für die ländliche Bevölkerung zur Verfügung stand. In China wurde 3% weniger Gold nachgefragt. In beiden Ländern soll sich die Goldnachfrage laut WGC im zweiten Halbjahr wieder erholen, so dass China und Indien im Gesamtjahr jeweils 900 bis 1.000 Tonnen Gold konsumieren dürften.
Die Barren- und Münznachfrage ging auf globaler Ebene um 15% auf 201,4 Tonnen zurück und die Gold-ETFs verzeichneten im zweiten Quartal Abflüsse von 22,9 Tonnen. Mit 137,4 Tonnen haben die Zentralbanken zwar ebenfalls weniger Gold gekauft als im Vorjahresquartal, sie waren aber das 18. Quartal in Folge auf der Käuferseite. Für das Gesamtjahr erwartet der WGC Zentralbankkäufe von 400 bis 500 Tonnen.
Die Aufwertung des Euro gegen Dollar kam am Donnerstag erst mal zu einem vorläufigen Ende. Die Gemeinschaftswährung konnte von der erneuten Abwertung des Yuan nicht weiter profitieren.