Zalando zeigt Flüchtlinge wegen fast 1000 unbezahlter Pakete an. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug.
Der Online-Modehändler Zalando hat immer wieder Pakete in eine saarländisches Flüchtlingsunterkunft geschickt, ohne je Geld zu sehen. Trotzdem lieferte das Berliner Unternehmen immer weiter – ein Jahr lang. Das berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf eine Auskunft der Staatsanwaltschaft Saarbrücken.
Von Juni 2014 bis Juni 2015 hat Zalando demnach 962 Bestellungen auf Rechnung in einem Gesamtwert von 181.188,75 Euro in den Ort Lebach geschickt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug. Fast alle fraglichen Lieferungen gingen in die saarländische Landeswohnsiedlung Lebach.
Die Tatverdächtigen sollen hochwertige Schuhe und Kleidung sowie Koffer bestellt haben. Die mutmaßlichen Täter stammen überwiegend aus dem Balkan. 59 von ihnen haben Deutschland bereits verlassen. Das betroffene Unternehmen teilte dem Handelsblatt mit: „Zalando kommentiert generell keine Betrugsfälle.“