Spekulative Netto-Long-Positionen bei Gold, Silber und Platin kräftig gestiegen
Von Commerzbank Commodity Research
Gold setzt seinen Preisrückgang vom letzten Freitag zu Beginn der neuen Handelswoche fort und fällt auf rund 1.170 USD je Feinunze. Dies führen wir auf Gewinnmitnahmen zurück, nachdem der Preis kurz zuvor bei gut 1.190 USD ein 4-Monatshoch erreicht hatte. Zumal der Preisanstieg stark spekulativ getrieben war, wie die CFTC-Daten zeigen. Denn in der Woche zum 13. Oktober wurden bei Gold die Netto-Long-Positionen um 68% auf 77,2 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, den höchsten Stand seit Mitte Mai.
Der Goldpreis war in der Beobachtungsperiode um gut 20 USD gestiegen und setzte seine Aufwärtsbewegung in den Tagen danach noch fort. Zudem kam es am Freitag bei den von Bloomberg erfassten Gold-ETFs mit 5,4 Tonnen zum stärksten Tagesabfluss seit Anfang September. Mit einem Plus von 49% auf 42,0 Tsd. Kontrakte fiel der Anstieg der Netto-Long-Positionen bei Silber ebenfalls stark aus. Dies entspricht umgerechnet einem Kauf von rund 2.150 Tonnen. Allerdings reagierte der Silberpreis so gut wie gar nicht darauf.
Die Abflüsse aus den Silber-ETFs von etwa 74 Tonnen in diesem Zeitraum können dies nicht erklären. Den stärksten Anstieg der Netto-Long-Positionen verzeichnete Platin mit einem Plus von 84% auf 15,9 Tsd. Kontrakte. Somit ist auch hier die Preiserholung nach dem VW-Abgasskandal-bedingten Rückgang zuvor spekulativ unterstützt. Da der Platinpreis nach dem Datenstichtag weiter gestiegen ist, dürften die Netto-Long-Positionen mittlerweile noch höher sein.