Goldpreis profitiert von anhaltend robusten ETF-Zuflüssen. Bei Silber rückt das 17-Monatshoch von letztem Freitag bei 18,32 USD je Feinunze wieder in Reichweite. Brexit-Thema tritt allmählich in den Hintergrund
Von Commerzbank Commodity Research
Gold erholt sich heute Morgen etwas von seinen gestrigen Verlusten – der Goldpreis gab in USD bzw. EUR gerechnet um 1% bzw. 1,3% nach – und steigt auf rund 1.320 USD je Feinunze und gut 1.190 EUR je Feinunze. Der gestrige Rücksetzer wurde seitens der ETF-Investoren einmal mehr zu Käufen genutzt.
Mit 5,6 Tonnen verzeichneten die Gold-ETFs den vierten Tageszufluss in Folge. Seit Monatsbeginn wurden deren Bestände um gut 97 Tonnen aufgestockt. Nach Februar wird der Juni damit der Monat mit den zweitstärksten Zuflüssen bislang in diesem Jahr. Silber steigt heute Morgen wieder über die Marke von 18 USD je Feinunze. Damit rückt auch das 17-Monatshoch von letztem Freitag bei 18,32 USD je Feinunze wieder in Reichweite. Seit gestern entwickelt sich Silber besser als Gold, während es in den Tagen rund um das Brexit-Referendum genau anders herum war. Das Gold/Silber-Verhältnis ist mittlerweile wieder auf gut 72 zurückgegangen.
Platin profitiert weder vom Preisanstieg der anderen Edelmetalle noch von den sich verteuernden Industriemetallen. Trotz einer anhaltend starken weltweiten Autokonjunktur kostet Platin nach wie vor weniger als 1.000 USD je Feinunze. Preisanstiegen stehen offenbar die ETF-Abflüsse entgegen. Die Bestände der Platin-ETFs wurden in den letzten vier Handelstagen um 73 Tsd. Unzen reduziert. Die Abflüsse fanden fast ausschließlich im südafrikanischen Platin-ETF von Absa Capital statt. Die Palladium-ETFs zeigten sich zuletzt dagegen stabil. Der Palladiumpreis steigt heute Morgen auf 575 USD je Feinunze und überwindet zumindest vorübergehend die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie.