Volksbanken beklagen sich über Commerzbank, IKB und Soffin. Die staatlich gestützten Institute versuchen mit Dumpingpreisen und ruinösem Wettbwerb Marktanteile zu gewinnen und das Soffin schaut tatenlos zu.
Der Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken (BVR) hat die Commerzbank und die IKB scharf wegen angeblich marktverzerrender Angebote kritisiert. Diese staatlich gestützten Kreditinstitute wollten "mit betriebswirtschaftlich wenig nachvollziehbaren Konditionen 'Markt kaufen'", sagte BVR-Präsident Uwe Fröhlich am Montag in Berlin bei der Vorstellung des Jahresergebnisses seiner Mitglieder.
In seine Schelte schloss er den Sonderfonds für Fianzmarktstabilisierung (Soffin) ein, der nicht gegen diese Praxis vorgehe. Der BVR wies trotz aller Krisen eine laut Fröhlich "hervorragende" Bilanz aus: Der Jahresüberschuss betrug 3,0 Milliarden Euro, die Zahl der Mitglieder wuchs um 313.000 auf knapp 17 Millionen. Die Einlagensumme stieg um 3,4 Prozent und die Kreditsumme um 4,5 Prozent. Es gebe keine Kreditklemme, sagte Fröhlich.
Die Genossenschaftsbanken sammeln schon seit längerem Beweise, um der staatlich gestützten Commerzbank ruinösen Wettbewerb nachzuweisen. Seit Anfang 2009 melden einzelne Volks- und Raiffeisenbanken ihrem Spitzenverband BVR, wenn aus ihrer Sicht die Commerzbank im Privat- und Firmenkundengeschäft mit "Kampfpreisen" antritt.