AKTUELLE PRESSE  |  WIRTSCHAFT  |  POLITIK  |  BÖRSE  |  GOLD  |  KRYPTO  |  ETC  |  WITZIGES

Trichet hat Vertrauen „unendlich zerstört“

Trichet hat Vertrauen an den Märkten „unendlich zerstört“. Kritik von Krugman an Bundesbank-Präsident Axel Weber haben Vertreter aus Politik und Wissenschaft scharf zurückgewiesen.

 


Die harsche Kritik von Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman an Bundesbank-Präsident Axel Weber haben Vertreter aus Politik und Wissenschaft scharf zurückgewiesen. „Axel Weber hat sich dem Irrsinn der Monetarisierung von Staatschulden durch die EZB immer widersetzt“, sagte der FDP-Finanzexperte Frank Schäffler am Montag Handelsblatt Online. „Er könnte der EZB das Vertrauen an den Märkten zurückgeben, das EZB-Präsident Trichet so unendlich zerstört hat.“ Im Übrigen könne eine Krise, die eine Verschuldungskrise ist, nicht mit immer neuen Schulden bekämpft werden. „Eine Stabilitätskultur ist die Voraussetzung für die Gesundung.“

Auch die Union ging auf Distanz zu Krugmans Äußerungen, der im Handelsblatt-Interview (Montagausgabe) Weber als „ein Risiko für das Schicksal des Euro“ bezeichnet hatte, sollte er im kommenden Jahr Jean-Claude Trichet als Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) beerben. Ratschläge seien zwar immer willkommen, sagte der finanzpolitische Sprecher der Unions-Fraktion im Bundestag, Leo Dautzenberg, Handelsblatt Online. „Ob sie aber stets inhaltlich sinnvoll sind, lässt sich bezweifeln.“ Krugman sei von einem amerikanischen Ausgabe- und Konsumdenken geprägt, fügte der CDU-Politiker hinzu. „Uns muss es aber zunächst um eine dauerhafte Stabilisierung unseres Haushalts gehen.“ Die Schuldenbremse gebe Deutschland hierzu den verfassungsrechtlichen Rahmen. „Auf dieser Basis entwickeln sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt, und die letzten Prognosen geben uns hierbei Recht.“

Im Übrigen agiere die EZB unabhängig, betonte Dautzenberg. „Dies sollte auch in den USA inzwischen zum Allgemeingut gehören.“ Über die geldpolitischen Maßnahmen der EZB könne man „sicher politisch und wirtschaftstheoretisch unterschiedlicher Ansicht sein“. In die Entscheidungen mische sich die deutsche Politik aber nicht ein. „Einen Grund, dies zu ändern, sehe ich nicht.“ Als Ursache für die Schwäche des Euro nannte Dautzenberg die hohen Defizite in den Staatshaushalten der Euro-Länder. „Deshalb ist eine konsequente Konsolidierungspolitik Grundlage für die Stabilisierung des Euro.“

Auch der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, stellt sich hinter Bundesbank-Chef Weber. "Die Staatsschuldenkrise überwinden wir nur durch mehr und nicht durch weniger Stabilitätskultur“, sagte Krämer Handelsblatt Online. „Bundesbankpräsident Weber repräsentiert diese Stabilitätskultur, die der Euroraum mehr denn je braucht. Ich verstehe nicht, dass das ein Nobelpreisträger in Frage stellen kann.“ Krämer wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Regierungen im Euroraum jahrelang zu viele Schulden gemacht hätten und die südlichen Länder gar in einer Schuldenkrise steckten, die die Stabilität des gesamten Euroraums bedroht. „In dieser Situation Konjunkturprogramme auf Pump zu fordern, ist unverantwortlich." Die EZB betreibe in dieser Situation eine Niedrigzinspolitik und kaufe sogar Staatsanleihen. „Wie kann Krugmann da mangelnde Flexibilität kritisieren?"

Unterstützung für Krugman kommt dagegen aus der SPD. „Ich teile Paul Krugmans Kritik an den dauernden Zwischenrufen von Bundesbankpräsident Weber“, sagte der Vize-Vorsitzende der SPD-Linken im Bundestag, Carsten Sieling, Handelsblatt Online. „Es ist gut, dass die EZB die Stabilität der Länder und des Euro so aktiv begleitet.“ Nötig sei zudem eine größere Integration der Arbeitsmärkte und eine gemeinsame Fiskalpolitik in Europa, die auch die gesamtwirtschaftlichen Ungleichgewichte im Blick habe.

Sieling begrüßte überdies, dass Krugman deutlich darauf hingewiesen habe, dass eher die Gefahr einer Deflation als einer Inflation bestehe. „Deshalb ist eine expansivere Geldpolitik des Staates auch kein Teufelszeug“, sagte der SPD-Politiker. „Mit dem unverantwortlichen Sparpaket der Bundesregierung, das die Schwachen in unserer Gesellschaft über die Maßen belastet, wird die Binnenkonjunktur geschwächt, und die langfristige Konsolidierung unserer Haushalte rückt weiter in die Ferne.“

Bookmark and Share

© MMnews - Weiterverbreitung nur auszugsweise und mit Link gestattet.
Wissen macht reich:  Vertrauliche Börsen-News im MM-Club

Neue Videos:

Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube


Nur für kurze Zeit:
1000 $ Bonus + geschenkt für Kontoeröffnung bei Top-Kryptobörse
Börse 24h
Börsen News

Mein bestes Börsenbuch:

1000 $ Bonus + geschenkt für Kontoeröffnung Top-Kryptobörse

BITCOIN LIVE

Bitcoin + Ethereum sicher kaufen Bitcoin.de
Bitcoin News
Spenden an MMnews
BTC:
1No5Lj1xnqVPzzbaKRk1kDHFn7dRc5E5yu

BCH:
qpusq6m24npccrghf9u9lcnyd0lefvzsr5mh8tkma7 Ethereum:
0x2aa493aAb162f59F03cc74f99cF82d3799eF4CCC

DEXWEB - We Pursue Visions

 

 

Net-Tipps
Top Videos
Videos: Relax-Kanal

Kleinanzeigen:

Italien Spitzen-Balsamico
Original, der Beste, 25 Jahre
https://balsamico.shop/de/

 

WERBEN auf MMnews

 

Aktuelle Presse

Nach der jüngsten Festnahme von zwei deutsch-russischen Spionen in Bayern, die Sabotageakte gegen militärische Einrichtungen in Deutschland geplant haben sollen, geht der ehemalige Präsident [ ... ]

Union will Maßnahmenbündel für die Gastronomie

Angesichts der schwierigen Lage in vielen Gastronomiebetrieben hat die wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Julia Klöckner (CDU), auf mehr staatliche Unterstützung für die [ ... ]

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Johann Wadephul (CDU), hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) aufgefordert, mehr gegen [ ... ]

Bayer Leverkusen zieht ins Halbfinale der Europa League ein. Im Viertelfinal-Rückspiel haben sich West Ham und die Werkself mit 1:1 unentschieden getrennt. Nach Hin- und Rückrunde stand es insgesamt [ ... ]

Nach dem Angriff des Irans auf Israel am Wochenende hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die Sanktionen gegen den Iran verteidigt. "Sanktionen machen deutlich, wir tolerieren das [ ... ]

Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken hält die Argumentation des thüringischen AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke, er habe nicht gewusst, dass es sich bei der Parole "Alles für Deutschland" [ ... ]

Philipp Amthor (CDU) soll neuer Mitgliederbeauftragter der CDU werden. Der Bundestagsabgeordnete bestätigte dem "Stern" auf Anfrage, dass er auf dem Bundesparteitag Anfang Mai für das Amt kandidieren [ ... ]

Haftungsausschluss

Diese Internet-Präsenz wurde sorgfältig erarbeitet. Der Herausgeber übernimmt für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den aufgeführten Informationen, Empfehlungen oder Hinweisen resultieren, keine Haftung. Der Inhalt dieser Homepage ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen sind keine Anlageempfehlungen und stellen in keiner Weise einen Ersatz für professionelle Beratung durch Fachleute dar. Bei Investitionsentscheidungen wenden Sie sich bitte an Ihre Bank, Ihren Vermögensberater oder sonstige zertifizierte Experten.


Für Schäden oder Unannehmlichkeiten, die durch den Gebrauch oder Missbrauch dieser Informationen entstehen, kann der Herausgeber nicht - weder direkt noch indirekt - zur Verantwortung gezogen werden. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der bereitgestellten Informationen auf seiner Internet-Präsenz.

 

Vorsorglicher Hinweis zu Aussagen über künftige Entwicklungen
Die auf dieser Website zum Ausdruck gebrachten Einschätzungen geben subjektive Meinungen zum Zeitpunkt der Publikation wider und stellen keine anlagebezogene, rechtliche, steuerliche oder betriebswirtschaftliche Empfehlung allgemeiner oder spezifischer Natur dar.

Aufgrund ihrer Art beinhalten Aussagen über künftige Entwicklungen allgemeine und spezifische Risiken und Ungewissheiten; und es besteht die Gefahr, dass Vorhersagen, Prognosen, Projektionen und Ergebnisse, die in zukunftsgerichteten Aussagen beschrieben oder impliziert sind, nicht eintreffen. Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass mehrere wichtige Faktoren dazu führen können, dass die Ergebnisse wesentlich von den Plänen, Zielen, Erwartungen, Einschätzungen und Absichten abweichen, die in solchen Aussagen erwähnt sind. Zu diesen Faktoren zählen

(1) Markt- und Zinssatzschwankungen,

(2) die globale Wirtschaftsentwicklung,

(3) die Auswirkungen und Änderungen der fiskalen, monetären, kommerziellen und steuerlichen Politik sowie Währungsschwankungen,

(4) politische und soziale Entwicklungen, einschliesslich Krieg, öffentliche Unruhen, terroristische Aktivitäten,

(5) die Möglichkeit von Devisenkontrollen, Enteignung, Verstaatlichung oder Beschlagnahmung von Vermögenswerten,

(6) die Fähigkeit, genügend Liquidität zu halten, und der Zugang zu den Kapitalmärkten,

(7) operative Faktoren wie Systemfehler, menschliches Versagen,

(8) die Auswirkungen der Änderungen von Gesetzen, Verordnungen oder Rechnungslegungsvorschriften oder -methoden,

Wir weisen Sie vorsorglich darauf hin, dass die oben stehende Liste der wesentlichen Faktoren nicht abschliessend ist.

Weiterverbreitung von Artikeln nur zitatweise mit Link und deutlicher Quellenangabe gestattet.

 

© 2023 MMnews.de

Please publish modules in offcanvas position.