Wegen drohendem Bankrun: EU will auch bei Bankenpleiten auch Inhaber großer Konten schützen. Großbritannien und Frankreich hätten sich aber bereits im Vorfeld gegen die Besserstellung wohlhabender Anleger ausgesprochen.
Einen entsprechenden Passus will die EU-Kommission in den bereits vorliegenden Richtlinienentwurf zur Bankenabwicklung einfügen. Das bedeutet, dass Kontoinhaber in der Haftungskaskade besser gestellt würden als die Gläubiger mit Vorrang-Status. Für diese Gläubiger wiederum würde sich da! s Verlustrisiko deutlich erhöhen.
Die EU-Finanzminister beraten am morgigen Dienstag in Brüssel über den Vorstoß der EU-Kommission. Großbritannien und Frankreich hätten sich bereits im Vorfeld gegen die Besserstellung wohlhabender Anleger ausgesprochen, sagten EU-Diplomaten. Beide Länder wollen im Falle einer Bankenpleite auch künftig selbst darüber entscheiden, ob und welche Sparer sie an den Abwicklungskosten beteiligen. Einheitliche EU-Regeln dazu lehnen sie ab. Die EZB und die irische EU-Präsidentschaft würden hingegen eine gesetzliche Besserstellung auch großer Guthaben unterstützen, hieß es in Brüssel.