Schäubles Chefberater rechnet mit Eurozusammenbruch. AfD-Sprecher Bernd Lucke: Bundesregierung verhält sich wie die drei Affen - nichts sehen, nichts hören und nichts sagen.
Kai A. Konrad, Direktor des Max-Planck-Instituts für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen in München und Chef des Wissenschaftlichen Beirats des Finanzministeriums, erklärte in einem Interview mit der Tageszeitung DIE WELT, dass die inneren Spannungen die Eurozone am Ende zerreißen werden. Deutschland könne den Euro nicht retten. Am Ende bliebe nur die Frage, wie teuer das Ende des Euro Deutschland kommen werde. Er selbst favorisiere ein Ausscheiden Deutschlands aus der Währungsunion statt des Ausschlusses der Südländer. Die Tageszeitung BILD zeigt sich unterdessen überzeugt, dass ein griechischer Schuldenschnitt nach der Wahl kommt.
Bernd Lucke, Sprecher der Alternative für Deutschland äußerte sich am Rand des Wahlkampfauftakts in Hamburg: „Dass der Euro ein Fehlkonstrukt ist, zeigt sich immer deutlicher und wird von immer mehr Menschen auch klar gesagt. Nur die etablierten Parteien, Regierung wie Opposition, verhalten sich wie die drei Affen und wollen nichts sehen, nichts hören und nichts sagen.“ Bis zur Bundestagswahl habe man das Thema unter der Decke halten wollen. Diese Strategie sei gescheitert, dennoch weigere sich die Bundesregierung der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken.
Den Vorschlag von Kai A. Konrad, dass Deutschland anstatt der Südländer aus der Eurozone ausscheide, könne man diskutieren. Es gäbe einige Wege die Währungsunion aufzulösen. „Wichtig ist aber, dass überhaupt über die Auflösung des Euroraums gesprochen wird. Dem verweigert sich die Politik bisher. Je länger die Regierung diese Verweigerungshaltung einnimmt, desto teurer wird es für alle Staaten der Eurozone“, so der AfD-Sprecher weiter.