Joschka Fischer war zu politischen Gesprächen in Teheran. War er in diplomatischer Geheim-Mission unterwegs?
Der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) war auf Einladung der neuen iranischen Regierung nach Teheran gereist. Wie das Nachrichtenmagazin FOCUS meldet, wollte die Regierung mit ihm vertraulich über eine Öffnung gegenüber dem Westen und den Konflikt in Syrien sprechen. Fischer traf sich mit Vize-Außenminister Hossein Amir Abdullahian und unterstrich die Wichtigkeit von Irans Teilnahme an der kommenden Genfer Friedenskonferenz. Der Iran solle dabei helfen, eine neue Sicherheitsarchitektur im Nahen Osten einzurichten.
Fischer sprach außerdem mit dem Vorsitzenden des Sicherheitsausschusses im iranischen Parlament, Alaeddin Boroujerdi. Dabei ging es darum, iranisch-deutsche Wirtschaftskontakte aufzufrischen.
Fischer hatte FOCUS zufolge die Reise mit dem Sicherheitsberater der Kanzlerin, Christoph Heusgen, abgestimmt. Sie wurde bekannt, weil Fischer mit Herzproblemen in eine Klinik in der iranischen Hauptstadt eingeliefert wurde. Offizielle Vertreter der Bundesregierung reisen nicht in den Iran, da das Land wegen des vermuteten Baus einer Atombombe international boykottiert wird.