Ökonom Polleit: Ukraine-Pleite hätte „weitreichende Ansteckungs-Effekte“
Ein Zahlungsausfall ukrainischer Fremdwährungsschulden hätte aus Sicht Polleits vermutlich „weitreichende Ansteckungs-Effekte“. Eine solche Situation würde vermutlich von den Marktakteuren dahingehend gedeutet werden, dass tatsächlich nicht alle sc! hwankenden Schuldner der Welt gerettet werden können. „Tendenziell würde eine Flucht aus schlechteren Bonitäten in vergleichsweise gute Bonitäten einsetzen, eine Entwicklung, die erhebliche Turbulenzen mit sich bringen dürfte“, warnte der Ökonom.
Polleit begründet seine Einschätzung mit der Verschuldung der Ukraine in Fremdwährung. Die Brutto-Auslandsschuld habe sich Ende Oktober 2013 auf gut 137 Milliarden US-Dollar belaufen. Auf den Staat seien dabei 77,8 Milliarden, auf Banken 21,2 Milliarden entfallen. Um die Auslandskredite bezahlen zu können, müsse die Ukraine im Außenhandel die US-Dollar plus Zins verdienen. Die drastische Abwertung der Hrywnja etwa gegenüber dem US-Dollar seit Herbst 2013 habe nun aber die Rückzahlungsmöglichkeit deutlich verschlechtert. „Eine Verteuerung der Importgüter, wie vor allem russische Gaslieferungen, würde die Güterbasis zusätzlich schmälern, die zur Bedienung von Auslandsschulden z! ur Verfügung stehen kann“, so Polleit.