"Schnelle Eingreiftruppe" der Nato kommt deutlich früher als geplant. Die Führung der neuen Eingreiftruppe, die auch „Speerspitze“ genannt wird, soll beim Deutsch-Niederländischen Korps in Münster liegen.
Angesichts der angeblich anhaltenden russischen Aggression in Osteuropa will die Nato bereits Anfang 2015 – und damit deutlich früher als geplant – eine neue sogenannte Schnelle Eingreiftruppe aufbauen, um einer Bedrohung von Bündnispartnern innerhalb von wenigen Tagen wirksam entgegentreten zu können. Das berichtet die "Welt" unter Berufung auf hochrangige informierte Nato-Kreise.
Wie die "Welt" weiter meldet, soll die Führung der neuen Eingreiftruppe, die auch „Speerspitze“ genannt wird, beim Deutsch-Niederländischen Korps in Münster liegen, das unter dem Kommando des deutschen Generalleutnants Volker Halbauer steht und sich mit mehreren tausend Soldaten im einstelligen Bereich beteiligen wird. Die Außenminister der 28 Nato-Staaten planen, bereits bei ihrem nächsten Treffen Anfang Dezember in Brüssel die neue Schnelle Eingreiftruppe unter deutscher Führung ins Leben zu rufen.
„Das ist ein klares Zeichen an unsere Verbündeten im Osten. Und ein klares Zeichen an Moskau“, sagte ein hoher Nato-Vertreter. Laut „Welt“ haben in den vergangenen Monaten neben den Osteuropäern vor allem die Amerikaner, Franzosen und Briten darauf gedrängt, ein handfestes Signal an Moskau zu senden und frühzeitig Einsatzbereitschaft gegenüber Moskau zu demonstrieren.
Hintergrund: Deutschland führt 2015 turnusgemäß die Landstreitkräfte in der so genannten Nato Response Force (NRF), eine spezielle Eingreiftruppe der Allianz, die 2004 für Krisenfälle eingerichtet wurde. Aus dieser Verwendung heraus, auf die sich die betroffenen Soldaten des Deutsch-Niederländischen Korps seit Monaten intensiv vorbereiten, ergeben sich nun die zusätzlichen Aufgaben im Rahmen der Schnellen Eingreiftruppe.