Gold und Silber geben deutlich nach, größter Tagesverlust seit Mitte Dezember. Kurzfristig könnte sich die Korrektur fortsetzen. - Gold-ETFs dennoch erneut mit kräftigen Zuflüssen.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis hat gestern mit einem Minus von mehr als 2% den größten Tagesverlust seit Mitte Dezember erlitten und ist zwischenzeitlich auf ein 2-Wochentief von 1.250 USD je Feinunze gefallen. Silber verlor in der Spitze sogar 7%, so viel wie seit September 2013 nicht mehr, und kostet inzwischen wieder weniger als 17 USD je Feinunze.
Trotz eines Preisrückgangs um 2,5% in dieser Woche könnte Gold den laufenden Monat mit dem stärksten Plus seit Februar 2014 abschließen. Auslöser für die gestrige Preiskorrektur war das falkenhafter als erwartete Fed-Statement am Mittwoch, wodurch Zinserhöhungsspekulationen wieder in den Markt zurückgekehrt sind.
Kurzfristig könnte sich die Korrektur fortsetzen, weil die spekulativen Finanzanleger zuletzt recht hohe Netto-Long-Positionen bei Gold und Silber aufgebaut hatten. Der Verkaufsdruck dürfte vom Futuresmarkt ausgegangen sein, denn die Gold-ETFs verzeichneten auch gestern wieder kräftige Zuflüsse von 7,1 Tonnen.
Seit Monatsbeginn belaufen sich die Netto-Zuflüsse in die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs auf gut 65 Tonnen. Soviel ist seit September 2012 in einem Monat nicht mehr in die Gold-ETFs geflossen. Beim SPDR Gold Trust belaufen sich die Netto-Zuflüsse in diesem Monat auf knapp 50 Tonnen, soviel wie seit November 2011 nicht mehr. Die Kehrtwende bei den ETF-Anlegern ist eine der bemerkenswertesten Entwicklungen am Goldmarkt in diesem Jahr und ein wichtiger Grund für den Preisanstieg seit Jahresbeginn.