Ist der Staat für seine Bürger da oder ein Selbstbedienungs- und Unterdrückerladen, der den Gesetzen der "demokratischen" Korruption folgt? Kann es sein, dass ein Staatsgebilde in der Endphase sich gegen die eigenen Bürger wendet und diese unterdrückt und ausbeutet, bis nichts mehr geht?
Von PecuniaOlet
Anarchos: "Der Staat ist immer ein Werkzeug des Bösen, um die Mehrheit der Menschen zu versklaven!"
Politikos: "Das kannst Du so nicht sagen, Anarchos! Gäbe es keinen Staat, so herrschte Chaos und Gesetzlosigkeit unter den Menschen, das Recht des Stärkeren setzte sich durch und die Bürger wären Opfer von Mord, Diebstahl und Plünderung."
Anarchos:" Keinen größeren Mörder, Dieb und Plünderer als den Staat gab es jemals unter der Sonne, Politikos. Der Staat nimmt für sich in Anspruch, die Menschen vor sich selbst zu schützen und wendet exakt diese Mittel an, um seine Macht zu erhalten und zu festigen. Auseinandersetzung gab es schon immer zwischen den Menschen, aber wo sind der Opfer mehr, Politikos? Wenn kleine Gruppen von Menschen aneinander geraten, oder wenn in großem Stil Kriege um der Beutelust der Herrschenden willen organisiert werden?"
Politikos: "Zweifellos, wenn in großem Stil gemordet wird. Der Staat schützt jedoch andererseits in Friedenszeiten den Einzelnen vor der Begierde seines Nächsten!"
Anarchos: "Bist Du wirklich der Meinung, dass die Mehrheit der Menschen nichts Erfreulicheres zu tun hätte, als ständig übereinander herzufallen. Lediglich eine Minderheit ist beständig auf Ärger bedacht. Ist die Gesellschaft in kleinen Gruppen organisiert, so hat sie diese Minderheit unter Kontrolle und kann sie gegebenen Falles zur Verantwortung ziehen. Der Staat hingegen bietet exakt dieser Art von Menschen sowohl eine Bühne als auch einen Vorwand, ihre von der Begierde geleiteten Eigeninteressen durchzusetzen und diese im Sinne des Gemeinwohls darzustellen. Menschen können zu Bestien werden, wenn sie Hunger leiden, sich ungerecht behandelt fühlen oder ausgebeutet werden. Diese Leiden sind aber überwiegend den Staaten geschuldet, denn es wäre genug -sogar im Überfluss- für jeden da"
Politikos: "Der Staat verteidigt aber auch unsere Werte, unsere Religion und Weltanschauung, unsere Freiheit und die Art, wie wir leben möchten!"
Anarchos: "Die "Werte", von denen Du sprichst, Politikos, sind Werte, die exakt dieser Staat geprägt oder sie in seinem Namen verraten hat und uns über die öffentliche Meinung und Erziehung der Jugendlichen auferlegt. Mögen diese Werte auch noch so ätherisch, zart und vergeistigt daherkommen - stets handelt es sich dabei um Werte, die dem Beutewillen des Staates und vor allem jener, die ihn benutzen, dienen. Was ist Freiheit? Die Freiheit und der Wohlstand der freien Bürger Athens war einem Heer an Sklaven geschuldet, deren Anzahl die Zahl freier und wahlberechtigter Bürger bei weitem überschritt. Selbst der göttliche Platon stellte meines Wissens nach die Sklaverei nicht infrage. Er wollte sich zunächst der Politik zuwenden. Als er aber der Frevel und der Gottlosigkeit des politischen Treibens gewahr wurde, entschied er sich angewidert gegen die Politik und schrieb philosophisch über den idealen Staat. Der "ideale Staat" wird aber immer ein Ideal bleiben. Denn im Sinne des Guten, wie Platon ihn meinte, wird es ihn niemals geben. Stets wird der Staat vom Bösen unterwandert und korrumpiert und die Masse wird es erst merken, wenn es bereits zu spät ist. Ein von Philosophen geleiteter Staat, die das Gute wollen und durchsetzen - welch eine Utopie! Und die Freiheit! Die größtmögliche Freiheit des Einzelnen ist dahin, seit es Staaten gibt. Weshalb gibt es denn solche? "
Politikos: "Weshalb es Staaten gibt? Ich denke, weil der Mensch sich ja irgendwie organisieren muss, die Arbeitsteilung, das Geld, die Wirtschaft......"
Anarchos: Dies alles könnte auch ohne Staaten organisiert werden. Denn dann wäre es dem wirklich freien Wettbewerb anheim gegeben und fiele nicht in die Hände einiger weniger, die ihre Macht nutzten, die Menge der Völker auszubeuten. Die Staaten sind heute nur willfährige Diener der Herren des "sozialistischen" einen Geldes. Ohne Staaten wären diesen keine Macht gegeben. Staaten sind wohl entstanden, weil bei Ackerbau und Viehzucht geldwerte Überschüsse erzielt wurden, die Begehrlichkeiten weckten und daher geschützt werden mussten. Es stellten sich dann wohl eine Anzahl von Männern zur Verfügung, die den Bauern ihren Schutz anboten, wenn sie von ihnen dafür versorgt wurden und ihr Kriegsgerät finanziert bekamen. Dies war der Beginn des Adels. Dieser Schutz beinhaltete aber auch eine Art Erpressung, die man später "Steuer" nannte. Steuern sind Schutzgelderpressung. Ein Geschäftsmodell, das sich sehr bezahlt machte und daher bis heute in lediglich subtilerer Art fortbesteht."
Politikos: "Ich kann mir aber ein Leben ohne Staat gar nicht vorstellen!"
Anarchos: "Genau das ist es, weshalb die Freiheit dahin ist. Der Mensch wurde durch den Staat einerseits zum unmündigen Bittsteller degradiert, andererseits zum alimentierten Profiteur. Richtige, freiheitsliebende Männer und Frauen gibt es so gut wie keine mehr. Denn Freiheit erfordert Mut - und die Menschen werden in Angst gehalten. Freiheit erfordert Verantwortung - und die wird ihnen von juristischen Personen abgenommen. Und Freiheit erfordert vor allem eines: Menschlichkeit.Und die ersetzt Dir kein Staat der Welt. Ganz im Gegenteil!
via homment.com