Griechenland ist völlig überschuldet, das weiß jeder und man hört es ständig. Aber wie groß ist das Ausmaß des Debakels, das sich in den nächsten Monaten immer weiter fortsetzen ...
Von Claudio Kummerfeld
Griechenland ist völlig überschuldet, das weiß jeder und man hört es ständig. Aber wie groß ist das Ausmaß des Debakels, das sich in den nächsten Monaten immer weiter fortsetzen wird, wirklich? Diese Grafik zeigt die Dramatik des Schuldenproblems…
Grafik: Greek Public Debt Management Agency
Diese Grafik veröffentlicht die “Greek Public Debt Management Agency”, also die Agentur zuständig für die Abwicklung der Schuldenaufnahme- und Rückzahlung für den griechischen Staat, ähnlich wie es die “Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH” für den deutschen Staat tut. Die Grafik zeigt links das “Maturity Volume” der griechischen Staatsschulden, also wie viel Volumen an Staatschulden in welchem Jahr endfällig sind (also an die Inhaber der Staatsanleihen zurückgezahlt werden müssen). Die 10.000er-Schritt links sind in Mio Euro zur rechnen, also 20.000 sind 20 Milliarden Euro. Unten horizontal verlaufend sieht man die Jahre, ganz links beginnend mit 2015 und ganz rechts bis in die 2050er. Der Balken ganz links für das Jahr 2015 ist der mit Abstand größte mit fast 39 Milliarden Euro. Das heißt 39 Milliarden Euro stehen noch in diesem Jahr zur Rückzahlung an. Diese Summe zeigt die ganze Dramatik der Situation. In den nächsten Monaten muss so viel zurückgezahlt werden, dass dies unmöglich erscheint. Hinzu kommt noch diese Grafik, die die Agentur leider seit Ende 2014 nicht mehr aktualisiert hat, aber dennoch zeigt, dass die mit drei Monaten Laufzeit nur zur extrem kurzfristigen Geldbeschaffung geeigneten “T Bills” inzwischen fast die Hälfte der griechischen Schulden ausmachen. Inzwischen dürfte dieser Anteil weiter gestiegen sein.
Grafik: Greek Public Debt Management Agency
Was zunächst bequem für den Schuldner Griechenland ist (schnell kurzfristig Geld aufnehmen), führt zu einer dauerhaften Umschuldungsspirale, bei der man eine fällige “T Bill”-Tranche gleich wieder durch die nächste ablösen muss. Da ist es nachvollziehbar, dass, wie man gerüchteweise hört, Griechenland jetzt alle Reserven aus staatlichen Institutionen zusammenrafft, um liquide zu bleiben.
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Quelle: Greek Public Debt Management Agency
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