Die spekulativen Finanzinvestoren bleiben Gold gegenüber sehr pessimistisch eingestellt: Sie haben in der Woche zum 28. Juli ihre Netto-Short-Positionen um 8% auf ein neues Rekordhoch von 14,6 Tsd. Kontrakten ausgeweitet.
Von Commerzbank Commodity Research
Der Goldpreis ist letzten Freitag vorübergehend über die Marke von 1.100 USD je Feinunze gestiegen und handelt zu Wochenbeginn nur knapp darunter. Grund für den Preisanstieg Ende letzter Woche war die deutliche Abwertung des US-Dollar gegenüber dem Euro, nachdem Daten zum Arbeitsmarkt in den USA veröffentlicht wurden.
So fiel der Beschäftigungskostenindex (ECI) für das zweite Quartal überraschend schwach aus, was auf nur geringen Lohndruck hindeutet. Die Hoffnung der US-Notenbank Fed ist aber, dass sich die Erholung am Arbeitsmarkt letztlich auch in einem stärkeren Lohnwachstum und mittelfristig somit in einer höheren Inflation niederschlägt. Diese Hoffnung hat nun einen Dämpfer bekommen, wodurch auch die Zweifel an einer baldigen Zinswende in den USA gewachsen sind.
Einem deutlicheren bzw. nachhaltigen Preisanstieg von Gold standen abermalige umfangreiche Abflüsse aus den Gold-ETFs entgegen. Diese verzeichneten am Freitag Abflüsse von 10,7 Tonnen, welche zum Großteil auf den SPDR Gold Trust, dem weltgrößten Gold-ETF, zurückzuführen waren. Und auch die spekulativen Finanzinvestoren bleiben Gold gegenüber sehr pessimistisch eingestellt: Sie haben in der Woche zum 28. Juli ihre Netto-Short-Positionen um 8% auf ein neues Rekordhoch von 14,6 Tsd. Kontrakten ausgeweitet.